Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Mitarbeiter der Postbank erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Die Beschäftigten in den Filialen und in den Callcentern sollen bundesweit am Freitag und Samstag (15. und 16.3.) die Arbeit niederlegen. Verdi fordert von der Konzernmutter Deutsche Bank für etwa 12.000 Beschäftigte mit einem Postbank-Tarifvertrag 15,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch eine Anhebung der Gehälter um 600 Euro. Die Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite sollen am Montag fortgesetzt werden.

"Mit den erneuten Streiks wollen wir den Druck vor der dritten Verhandlungsrunde noch einmal erhöhen", begründete Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck den erneuten Streik. "Wir erwarten in der kommenden Verhandlungsrunde ein deutlich verbessertes Angebot der Arbeitgeberseite." Diese hatte zuletzt eine Anhebung der Gehälter um fünf Prozent ab Juni 2024 und um weitere zwei Prozent ab 1. Juli 2025 angeboten. "Die Beschäftigten der Postbank wissen, ohne Druck bewegt sich nichts, denn ihnen wir nichts geschenkt", gibt sich Duscheck kämpferisch.

Streit um Stellenabbau
Ein weiterer Streitpunkt sind geplante Stellenstreichungen. Die Deutsche Bank will bis Mitte 2026 bis zu 250 der 550 Postbank-Filialen dichtmachen und dabei auch Personal abbauen. Die Deutsche Bank hatte zunächst einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen in ihrer Privatkundensparte in Deutschland bis September angekündigt. Zuletzt bot das Institut eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis einschließlich Juni 2026. Verdi fordert dagegen einen Verzicht auf Stellenstreichungen bis Ende 2028. (ert)