Die Bankenkrise in den USA zieht weitere Kreise. Die kalifornische Finanzaufsicht hat in der Nacht zum Montag (1.5.) die angeschlagene First Republic Bank geschlossen und das Vermögen auf die staatliche Einlagensicherung Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) übertragen. Die FDIC vereinbarte mit der Großbank JP Morgan Chase die Übernahme aller Guthabenkonten und nahezu aller Vermögenswerte der First Republic Bank, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" meldet. Die Schließung des Instituts war der Zeitung zufolge notwendig geworden, nachdem Kunden innerhalb kurzer Zeit Guthaben im Umfang von mehr als 100 Milliarden Dollar abgehoben hatten. 

Die Bank ist das dritte bedeutende Finanzinstitut, das innerhalb der vergangenen acht Wochen pleite ging. Die Silicon Valley Bank und die Signature Bank waren zuvor kollabiert. Im Kern hatten Bankkunden Zweifel daran, dass die Banken die Zinswende meistern. Sie hatten Kundengelder in Staatsanleihen investiert, die wegen der Zinserhöhungen erheblich an Wert verloren haben. Zur Erinnerung: Im März 2022 lagen die Leitzinsen in den USA nahe null Prozent, aktuell sind es fünf Prozent. Die unrealisierten Verluste türmten sich zu Milliarden-Dollar-Höhen auf. Dazu kamen Kredite vor allem für Gewerbeimmobilien, die im neuen Zinsumfeld plötzlich hochriskant erschienen. Bankkunden begannen daher, ihr Geld in Windeseile abzuziehen. 

JP Morgan sichert Guthaben ab
Im Gegensatz zu den beiden anderen Bankinsolvenzen, bei denen die FDIC Guthaben über das gesetzliche Limit von 250.000 Dollar hinaus garantierte, sichert bei der First Republic Bank nun JP Morgan die Guthaben. "JP Morgan wird alle Guthaben absichern, versichert oder nicht", zitiert die "FAZ" die Großbank. Allerdings sichert sich diese selbst auch ab: Für die Übernahme von privaten und gewerblichen Immobilienkrediten und von Firmenkrediten wurde vereinbart, dass sich Bank und FDIC mögliche Verluste teilen, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" schreibt. (jb)