Am heutigen Montag (17.6.) ist es so weit: Ab 13:00 Uhr werden Arbeitgeber und Gewerkschaften die zweite Runde der Tarifverhandlungen für Beschäftigte der privaten Banken in Deutschland beginnen. Um den Forderungen nach einem deutlichen Gehaltsplus vorab Nachdruck zu verleihen, hat der Deutsche Bankangestellten Verband (DBV) die Mitarbeiter der Deutschen Bank am Standort Berlin, die dem Tarifvertrag privates Bankgewerbe unterliegen, für heute zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Bereits am vergangenen Donnerstag und Freitag hatten mehrere Tausend Commerzbank-Mitarbeiter an verschiedenen Standorten nach einem Aufruf der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi die Arbeit niedergelegt.

Der DBV kritisierte, dass die Arbeitgeber in der ersten Runde der Tarifverhandlungen keinerlei Angebot vorgelegt, sondern sich auf das Zurückweisen der Forderungen beschränkt hätten. "Dies sehen wir nicht als konstruktiven Ansatz, um die klaffende Lücke aus Reallohnverlusten in Folge der Inflation auszugleichen", so der DBV. "Die Gewinne der Bankinstitute sind in den letzten Jahren gestiegen, die Kaufkraft der Beschäftigten in der gleichen Geschwindigkeit gesunken. Das sorgt zu Recht für Frust. Die Beschäftigten wollen keine lange Hängepartie in dieser Tarifrunde und haben dies in den letzten Tagen auch bei Aktionen und Warnstreiks deutlich gemacht", erklärte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck.

Deutlich mehr Gehalt
Verdi fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro pro Monat und eine Erhöhung der monatlichen Vergütungen der Nachwuchskräfte um 250 Euro. Der DBV will eine Erhöhung um 16 Prozent oder mindestens 600 Euro brutto monatlich sowie eine Gehaltserhöhung für Nachwuchskräfte um 250 Euro in allen Ausbildungsjahrgängen durchsetzen. Die Banken haben die Gehaltsforderungen zu Beginn der Tarifrunde am 6. Juni als "deutlich zu hoch" zurückgewiesen. (jb)