Die französische Fondsgesellschaft Axa Investment Managers startet eine Plattform für börsengehandelte Indexfonds (ETFs). Dabei wolle sich der Anbieter auf aktive ETFs konzentrieren, heißt es in einer Mitteilung. Zudem werde ein Schwerpunkt auf verantwortliches Investieren gelegt. Die Asset-Management-Tochter des Pariser Versicherungskonzerns hatte 2009 ihre ETF-Palette aus 22 Fonds an den Partner BNP Paribas abgegeben. Die französische Großbank betreibt die Marke Easy-ETF weiterhin.

Nun sieht Axa IM bei ETFs wieder Potenzial, jedoch vorrangig bei ETFs mit aktivem Management und nicht bei reinen Indexfolgern. "Die Bedürfnisse der Anleger ändern sich", begründet Marco Morelli, Vorstandschef von Axa IM, die Kehrtwende. "Mit der Einführung der Plattform, die unseren aktiven Investmentansatz mit der Flexibilität eines ETFs kombiniert, werden wir als innovativer Anbieter der Aufgabe, unser Produktangebot kontinuierlich zu erweitern und bestmögliche Investmentlösungen anzubieten, gerecht."

Heiß umkämpfter Markt
Die französische Versicherungstochter reiht sich damit in eine ganze Parade an Fondsanbietern ein, die in den vergangenen Jahren ein ETF-Geschäft aufbauten. So stampften selbst eingefleischte aktive Asset Manager wie Fidelity, Franklin Templeton oder Legg Mason Sparten für börsengehandelte Fonds aus dem Boden. Zudem drängten die Fondsableger von US-Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs oder Morgan Stanley auf den europäischen ETF-Markt.

Das Segment gilt als heiß umkämpft, der Margendruck ist entsprechend hoch. In Europa dominiert zudem die Blackrock-Marke iShares den Markt. Erst mit Abstand folgen X-Trackers von der Deutschen-Bank-Tochter DWS sowie Amundi, die Lyxor übernommen hatten. Neueinsteigern billigen Branchenkenner daher allenfalls in Teilbereichen Wachstumschancen zu. Mit aktiven ETFs meint Axa IM augenscheinlich, so eine Nische gefunden zu haben. Das Segment gewinnt an Fahrt, vor allem in den USA. Auch in Europa stoßen aktive ETFs auf Interesse. Allerdings zögern viele Anbieter, ihre aktiven Strategien offen darzulegen, wie es bei europäischen ETFs meist gefordert ist.

"Höheres Maß an Flexibilität"
"Wir reagieren mit unserer neuen Plattform auf die wachsende Nachfrage unserer Kunden, insbesondere in Deutschland, nach aktiv verwalteten ETFs", erläutert Andreas Hecker Vertriebsleiter für Deutschland und Österreich bei Axa IM. "Denn aktive ETFs bieten ein höheres Maß an Flexibilität als börsengehandelte Indexfonds, um spezielle Strategien in den Bereichen Responsible oder Thematic Investing umzusetzen."

Zum Start lancieren die Franzosen zwei ETFs: einmal den Axa IM ACT Biodiversity Equity ETF (ISIN IE000SBHVL31) sowie den Axa IM ACT Climate Equity ETF (IE000E66LX20). Der erste ETF investiert in Unternehmen, die sich positiv für die biologische Vielfalt einsetzen, der zweite ETF in Firmen, die die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf Wirtschaft und Gesellschaft reduzieren. Die Fonds sind bislang in Österreich nicht zum Vertrieb zugelassen. (ert)