Die Kryptohandelsplattform Binance kann künftig keine Zahlungen mehr in Euro über ihren Bankpartner Paysafe abwickeln. Einem Sprecher der weltweit größten Kryptobörse zufolge wird Paysafe ab dem 25. September keine Euro-Banküberweisungen von und zu Binance über das SEPA-Netzwerk mehr unterstützen, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg".

"Nach einer strategischen Prüfung haben wir beschlossen, Binance unsere eingebettete Wallet-Lösung in der gesamten Region nicht mehr anzubieten", teilte die Londoner Paysafe-Zentrale mit. "Paysafe und Binance arbeiten nun daran, gemeinsam einen geordneten und fairen Prozess zur Einstellung dieses Dienstes in den nächsten Monaten umzusetzen."

Binance "wird den Anbieter wechseln", zitiert "Bloomberg" einen Sprecher des Unternehmens. "Alle Methoden zur Ein- und Auszahlung anderer Fiat-Währungen sowie zum Kauf und Verkauf von Kryptowährungen auf Binance.com bleiben davon unberührt."

Ein Rückschlag nach dem anderen
Die Ankündigung von Paysafe bedeutet einen weiteren Rückschlag für das Europa-Geschäft von Binance. In Belgien ordneten die Behörden an, den lokalen Betrieb einzustellen. In Frankreich ermitteln Staatsanwälte wegen des Verdachts auf Geldwäsche gegen das Unternehmen. Die deutsche Finanzaufsicht Bafin wiederum verweigerte dem Unternehmen zuletzt offensichtlich die Lizenz als Kryptoverwahrstelle.

Binance gilt als weltgrößter Handelsplatz für digitale Assets. In diesem Jahr sank der Anteil des Unternehmens am Kryptohandel in Euro jedoch auf 13 Prozent, geht aus jüngst veröffentlichten Zahlen des Analysehauses Kaiko hervor.

US-Börsenaufsicht erhebt schwere Vorwürfe
Seit Anfang Juni steht Binance im Fokus der US-Börsenaufsicht SEC. Dem Unternehmen und seinem Gründer Changpeng 'CZ' Zhao wird vorgeworfen, Kundengelder missbraucht, Anleger und Aufsichtsbehörden getäuscht und gegen Wertpapiervorschriften verstoßen zu haben. Binance bezeichnete das Vorgehen der SEC als "enttäuschend" und erklärte, man beabsichtige, die Plattform "energisch" zu verteidigen. (Bloomberg/bm)