Die Gesellschaft Serafin Wealth Management will unter anderen Vermögensverwaltern nach Zukäufen sowie strategischen Partnerschaften suchen. Dies teilte das zur Serafin-Asset-Management-Gruppe gehörende Haus mit. Das Unternehmen war von Philipp Haindl, Erbe der gleichnamigen Papier-Dynastie, und Silvio Halsig gegründet worden. "Viele kleine und mittelständische Vermögensverwalter suchen nach Nachfolgelösungen, die nicht in klassischen Private-Equity-Konstrukten münden", lässt sich Haindl in der Mitteilung zitieren.

Der Markt der Vermögensverwalter steht vor einer Konsolidierung. Mehr als ein Drittel der Unternehmen erwägt eine Änderung in der Gesellschafterstruktur, ergab jüngst eine Umfrage des Instituts für Vermögensverwaltung der Technischen Hochschule Aschaffenburg. Mehrere Firmen wie Cinerius Financial Partners, HRK Lunis oder die Düsseldorfer Amauris Invest haben sich positioniert, um Vermögensverwalter unter ihrem Dach zu vereinen. Cinerius gehört zur Private-Equity-Gesellschaft IK Partners, hinter HRK Lunis steht der Investor Christopher Flowers. Amauris hat dagegen keinen Private-Equity-Hintergrund.

"Langfristige Eigentümerausrichtung"
Die Serafin-Gruppe hatte erst im Juni die individuelle Vermögensverwaltung unter der Marke "Serafin Wealth Management" gestartet. Die Frankfurter hatten zudem per Ende Dezember 2022 das Schweizer Analysehaus Alpora übernommen. Serafin hatte bereits 2021 einen Mehrheitsanteil in Höhe von 70 Prozent an der auf Innovationsthemen spezialisierten Gesellschaft erworben. Nun will die Gesellschaft ihre Übernahme-Aktivitäten auf das Vermögensverwaltungs-Geschäft ausdehnen.

Serafin investiere ausschließlich mit eigenen Mitteln, heißt es in der Mitteilung weiter. "Unser Ziel ist die Etablierung einer transparenten, unabhängigen und individuellen Vermögensverwaltung mit einer langfristigen Eigentümerausrichtung", kündigt Haindl an. "Bei Serafin setzen wir auf einheitliche Prozesse, konsequente Digitalisierung und individuelle Beratung." Davon könnten viele Unternehmen der Branche profitieren. Als technologische Basis habe Serafin die Wealth-Management-Plattform des Start-ups Investify-Tech gewählt.

"Früher oder später Schwierigkeiten bekommen"
"Schlanke Prozesse, durchgehende Digitalisierung und die Einbindung von regulatorischen Anforderungen von Beginn an befördern im Geschäft von Vermögensverwaltern die Profitabilität", meint Investify-Tech-Geschäftsführer Harald Brock. "Wer diesen Weg nicht geht, wird früher oder später Schwierigkeiten bekommen, allein schon, weil die regulatorischen Anforderungen ohne konsequente Digitalisierung kaum noch zu bewältigen sind." (ert)