Zertifikate retten Deka das Geschäft
Unter dem Strich blickt die Deka auf ein erfolgreiches Jahr 2023 zurück – nur einmal konnten die Frankfurter einen höheren Gewinn ausweisen. Der Fondsabsatz ging allerdings deutlich zurück.
Die Deka hat im Jahr 2023 deutlich weniger Fonds verkauft als im Vorjahr, konnte dank eines blühenden Zertifikate-Absatzes aber dennoch ein signifikantes Wachstum im Retailgeschäft verzeichnen. Das geht aus den an diesem Dienstag (26.3.) veröffentlichten Zahlen des Wertpapierhauses der Sparkassen hervor.
Demnach stieg der Absatz von Fonds und Zertifikaten im vergangenen Jahr um gut neun Prozent auf 22,7 Milliarden Euro. Nur 5,4 Milliarden Euro davon entfielen auf Fonds, ein Rückgang um ein Drittel. Mit Zertifikaten sammelte die Deka bei den Sparkassenkunden dagegen satte 17,3 Milliarden Euro ein, gut 37 Prozent mehr als im ebenfalls guten Vorjahr.
7,6 Millionen Sparpläne
"Etwa die Hälfte des Zertifikate-Absatzes stammte aus dem Geschäft mit Kooperationspartnern", erläutert der Anbieter. Über die Plattform der Deka werden auch ausgewählte Derivate der Helaba, der Société Générale, von Goldman Sachs und J.P. Morgan Asset Management vertrieben. Ein wichtiger Grund für den Zertifikate-Boom: Die höheren Zinsen erlaubten 2023 deutlich bessere Konditionen als in den Vorjahren.
Der Deka zufolge hielt der Aufwärtstrend bei Wertpapiersparplänen an, wenngleich die Zuwachsraten etwas geringer waren als in den Vorjahren: Die Zahl der Sparpläne erhöhte sich 2023 um etwa 222.000 auf mittlerweile 7,6 Millionen. Im Jahr 2022 hatten die Sparkassenkunden noch rund 368.000 neue Sparpläne abgeschlossen.
Minus im Geschäft mit institutionellen Investoren
Während das Retailgeschäft unter dem Strich gut lief, musste die Deka im institutionellen Geschäft Federn lassen. Weil ein Großanleger 19 Milliarden Euro abzog, stand netto ein Mittelabfluss von 17 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatten institutionelle Investoren dem Haus 6,6 Milliarden Euro frisches Geld anvertraut.
Dennoch lesen sich die Geschäftszahlen gut: Das wirtschaftliche Ergebnis beziffert die Deka auf 971,5 Millionen Euro, das zweitbeste Ergebnis der Firmengeschichte. Das im Asset Management betreute Volumen stieg im Jahresverlauf von 347,2 auf 357,7 Milliarden Euro. Der Bestand an Zertifikaten der Dekabank (ohne die Papiere der Kooperationspartner) sank leicht von 24,5 auf 23,2 Milliarden Euro. In Summe hatten Anleger dem Anbieter Ende 2023 damit 381 Milliarden Euro anvertraut. (bm)
Kommentare
Wiederholt sich Geschichte??
AntwortenDiese Frage stellte ich mir, als ich den obigen Bericht zur DEKA las. Als ungewollter "Teilnehmer" der Finanzkrise 2008 / 2009 kann ich mich gut an die damaligen Vorkommnisse ereinnern: Zuerst galten die "hoch-gelobten" Zertifikate als Eier-legende-Wollmilch-Sau, die Rendite in allen Lebenslagen zu versprechen schienen. Dann kam die Krise, ... in deren Folge die Crashs an diversen Börsen ... und dann die Ernüchterung. Im Nachhinein galten die ursprünglichen Heilsbriinger plötzlich als Teufelszeug. Die Dummen waren, wie so oft, zuerst die betroffenene Kunden ... dann die - von motivierten Anwälten - beklagten Banken bzw. deren Vermittler. Später wurde ganz verschämt auch deren Name geändert. Zertifikate waren out, aber trotzdem noch da. Und jetzt, einige Berater-Generationen später, erscheint der obige Bericht. Und, Wunder oh Wunder, ... auch die Zahlen passen. Der Fondsabsatz ging um 1/3-tel zurück und das Zertifikate-Geschäft stieg um 37 %. Zufälle gibt`s?! Oder soll ich lieber schreiben: "Ein Schelm, der Böses dabei denkt"?! Für alle damals Betroffenen und heute Aktiven hoffe ich, dass sich Geschichte doch nicht wiederholt. Günter Horvath
mail@finkon.com am 27.03.24 um 17:04