Die Sparkasse Hannover und die Stadtsparkasse Wunstorf haben Gespräche über eine Fusion der beiden Institute gestartet, wie beide in einer gemeinsamen Pressemitteilung schreiben. Der Anlass für den ins Auge gefassten Zusammenschluss ist der Personalmangel der Stadtsparkasse Wunstorf, die zu den kleinsten Sparkassen gehört und nur noch rund 80 Mitarbeiter hat. Die Sparkasse Hannover ist deutlich größer und zählt rund 1.900 Mitarbeiter.

Der Mangel an Fachkräften treffe "die Möglichkeiten von kleineren Instituten, in Spezialbereichen das notwendige qualifizierte Personal zu finden, in besonderem Maße", heißt es in der Mitteilung. Diese Situation wird sich den beiden Instituten zufolge in den kommenden Jahren durch demografiebedingte Personallücken sowie die permanent zunehmenden regulatorischen Anforderungen weiter zuspitzen.

Fachkräftemangel in der Branche
Der Fachkräftemangel und die Probleme, neue Mitarbeiter zu finden, betreffen alle Banken. Auch andere Sparkassen und Volksbanken haben geplante Zusammenschlüsse laut dem "Handelsblatt" unter anderem mit dem Fachkräftemangel begründet. Beobachter gehen davon aus, dass die Furcht vor Personalmangel mehr kleine Banken zu Fusionen treibt.

Bei der Stadtsparkasse Wunstorf ist der Personalengpass aber offenbar besonders verheerend, wie das "Handelsblatt" weiter berichtet. Offene Stellen könnten oft nicht zeitnah neu besetzt werden, leitende Mitarbeiter verlassen das Institut. Auch Sparkassenchef Heiko Menz geht bald. Sein Vertrag, der Ende Januar 2025 ausläuft, wurde nicht verlängert. Daher müssen Beschäftigte der Sparkasse Hannover bereits seit einigen Wochen bei der Stadtsparkasse Wunstorf aushelfen. Sie hätten Mitte Juni begonnen und würden "in den nächsten Monaten, solange dies erforderlich ist, die Stadtsparkasse Wunstorf unterstützen", teilte die Sparkasse Wunstorf der Zeitung weiter mit. (jb)