Das im Pariser Abkommen verankerte Ziel einer Beschränkung des globalen Temperaturanstiegs auf 1,5 Prozent "werde nie erreicht", sagte Zurich-Insurance-Chef Mario Greco am Donnerstag (10.8.) in einem "Bloomberg"-Interview. "Deshalb müssen wir etwas anderes machen." Diese Erkenntnis habe hinter der Entscheidung der Zurich gestanden, in diesem Jahr die Net-Zero Insurance Alliance (NZIA) zu verlassen. Aus ihr sind auch mehrere andere Branchengrößen ausgetreten.

Klimaschutzallianzen in den USA unter Beschuss
Während Zurich aus der Versicherungsallianz ausgetreten ist, bleibt das Unternehmen durch seine fortgesetzte Präsenz in einer anderen Untergruppe, der Net-Zero Asset Owner Alliance, Mitglied der breiteren Finanzsektorgruppe GFANZ. In den USA sehen sich die Klimaschutzallianzen zunehmend Angriffen der Republikanischen Partei ausgesetzt. Generalstaatsanwälte in mehreren US-Bundesstaaten drohten mit rechtlichen Schritten. Sprecher von NZIA und GFANZ waren für umgehende Stellungnahmen nicht zu erreichen.

Laut Greco hat sich die Lage deutlich gewandelt, seit viele Klimabündnisse vor zwei Jahren gegründet wurden. "Ich denke, es wird immer mehr Unternehmen geben, die für sich selbst stehen und sagen: 'Das ist mein Engagement für Nachhaltigkeit'", so Greco. "Dieser Trend zu Allianzen oder Ausschüssen aber wird allmählich verschwinden, denn es ist fast eine eigene Industrie geworden."

Unternehmen, die NZIA beitreten, haben sich verpflichtet, ihre Versicherungs- und Rückversicherungsportfolios bis 2050 auf Netto-Null-Emissionen umzustellen. Sie versprachen außerdem, individuelle Zwischenziele zur Emissionsreduzierung im Einklang mit der Klimawissenschaft festzulegen und jährlich über ihre Fortschritte zu berichten. (mb/Bloomberg)