Die beiden Kreditinstitute VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg und die Volksbank Mittelhessen mit Sitz in Gießen möchten fusionieren. Die Vorstände und die Aufsichtsräte der beiden Genossenschaftsbanken hätten einstimmig beschlossen, Fusionsgespräche zu führen, teilten die Unternehmen mit. Der Zusammenschluss, durch den die neuntgrößte Genossenschaftsbank Deutschlands entstehen würde, soll rechtlich zum 1. Januar 2025 erfolgen.

Die Institute begründen die geplante Fusion unter anderem mit den "ständigen Veränderungen und neuen Herausforderungen" in der Branche, darunter die zunehmende Regulierung, das unter Druck stehende Kerngeschäft und der Fachkräftemangel. "Das klassische Bankgeschäft wird sich zukünftig nur noch rentabel gestalten lassen, wenn sich Genossenschaftsbanken zu großen, regional orientierten Einheiten zusammenschließen", heißt es in der Mitteilung. "Das bestehende Leistungsangebot muss ergänzt werden, um die Attraktivität und Kontaktquote für Mitglieder und die zentralen Kundengruppen zu erhalten oder weiter zu erhöhen." Der Wettbewerbs- und Margendruck mache es erforderlich, neue Ertragsfelder zu erschließen.

Keine Filialschließungen geplant – vorerst
Für Mitglieder und Kunden sollen sich durch den Zusammenschluss "kaum Änderungen" ergeben, betonen die Institute. Die Ansprechpartner in den Geschäftsstellen blieben die gleichen, Filialschließungen seien "für die planbare Zukunft" nicht vorgesehen. Auch der Name "VR-Bankverein" soll als Marke erhalten bleiben. "Ebenso wird es keine Kündigungen geben, da bei der Fusion und auch danach alle Mitarbeiter gebraucht werden", heißt es in der Mitteilung.

Die Volksbank Mittelhessen beschäftigte per Ende vergangenen Jahres 1.346 Mitarbeiter in 67 Geschäftsstellen, der VR-Bankverein kam auf 310 Angestellte und Auszubildende in 15 Filialen. Die Bilanzsumme des Gießener Instituts belief sich zuletzt auf 10,9 Milliarden Euro, die des Bankvereins aus Bad Hersfeld auf knapp 1,2 Milliarden Euro. Klappt die Fusion, erstreckt sich das Geschäftsgebiet in nord-südlicher Richtung von Frankenberg bis Karben und in ost-westlicher Richtung von Gerstungen in Thüringen bis nach Bad Laasphe in Nordrhein-Westfalen. (bm)