Die gute Nachricht vorweg: Rund drei Viertel aller Teilnehmer bestehen die Prüfung zum Finanzanlagenfachmann. Das geht aus Zahlen hervor, die der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE erstmals bei zahlreichen Kammern aus ganz Deutschland erhoben hat. Den Zahlen zufolge bestanden im Jahr 2014 rund 71 Prozent der Teilnehmer die Sachkundeprüfung für die Erlaubnis gemäß Paragraf 34f Gewerbeordnung, im vergangenen Jahr waren es 80 Prozent.

Bis dato gab es keine Zahlen zur Frage, wie viele Finanzberater die 34f-Sachkundeprüfung ablegen und wie hoch die Erfolgsquote ist. Der DIHK verfügte nicht über entsprechende Daten, sammelte sie auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE aber bei den lokalen Kammern ein. Von 10 der 16 Bundesländer erhielt der DIHK Zahlen für die Jahre 2014, 2015 und den bisherigen Jahresverlauf 2016. Dazu kommen Daten der IHK Neubrandenburg, die für einen Teil Brandenburgs zuständig ist.

Mehr als 2.000 Sachkundeprüfungen im Jahr 2015
Da die drei bevölkerungsreichsten Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern teilgenommen haben, dürften die Ergebnisse für das gesamte Bundesgebiet aussagekräftig sein. Die wichtigsten Gesamtergebnisse und die Resultate der einzelnen Bundesländer finden Sie in der Grafikstrecke oben – einfach durchklicken!

Beim Blick auf die Einzelresultate fällt auf, dass 2014 bedeutend mehr Personen die Prüfung ablegten als vergangenes Jahr und in den ersten Monaten dieses Jahres. Der Grund dafür ist, dass Ende 2014 die zweijährige Übergangsfrist auslief, während der ehemaligen 34c-Vermittler der Wechsel in das neue 34f-Regime mit diversen Sonderregeln erleichtert wurde. So mussten sie nicht erneut Nachweise für den guten Leumund oder geordnete Vermögensverhältnisse vorlegen. Unter den insgesamt 6.285 Prüfungsteilnehmern im Jahr 2014 finden sich daher viele Vermittler, die schon zuvor als Finanzberater gearbeitet haben. Bei den 2191 Prüflingen im vergangenen Jahr dagegen dürfte es sich größtenteils um Neu- oder Wiedereinsteiger in die Branche handeln.

Fast jeder zweite Prüfling ist über 50 Jahre alt
Die Redaktion hat auch nachgefragt, wie alt die Teilnehmer bei der Prüfung waren. Entsprechende Daten lieferten jedoch nur die IHKen aus Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. In Sachsen-Anhalt waren in den Jahren 2014 und 2015 drei Viertel der Prüfungsteilnehmer über 40 Jahre alt, fast die Hälfe war sogar 50 Jahre und älter. Gerade einmal sechs Prozent (14 Teilnehmer) waren unter 30.

Die Angaben aus Mecklenburg-Vorpommern deuten in eine ähnliche Richtung: Auch hier waren im gleichen Zeitraum fast drei Viertel der Teilnehmer (72 Prozent) älter als 40 Jahre, 43 Prozent sogar älter als 50 Jahre. Nur zehn Prozent der Prüflinge waren unter 30. (jb/bm)