Die Zahl der Vermittler von Wohnimmobilienkrediten ist in den vergangenen drei Monaten regelrecht nach oben geschossen. Hatten Anfang Juli bundesweit gerade einmal 1.379 Vermittler eine Erlaubnis gemäß des neuen Paragrafen 34i der Gewerbeordnung (GewO), so sind es zum 1. Oktoberbereits stolze 10.948. Das geht aus Statistiken hervor, die der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in dem von ihm geführten Vermittlerregister veröffentlicht hat. Der DIHK legt auch Zahlen zu den Darlehensvermittlern vor, die als Honorar-Immobiliardarlehensberater gemäß 34i Absatz 5 GewO auftreten: Das Lager hat sich um satte 280 auf nunmehr 369 vergrößert.

Der im März dieses Jahres eingeführte Paragraf 34i GewO hat das Berufsbild des Immobiliardarlehensvermittlers geschaffen. Vorher benötigten Finanzberater, die Hauskredite vermitteln, eine Zulassung nach Paragraf 34c GewO. Die neuen Regeln verlangen unter anderem einen Sachkundenachweis und eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, was früher nicht nötig war. Bis März kommenden Jahres dürfen Vermittler noch mit ihrer alten Erlaubnis arbeiten, dann endet die Übergangsfrist.

Die meisten 34i-Vermittler im Süden
Die Aufschlüsselung der 34i-Vermittlerzahlen nach Bundesländern zeigt auch, dass die Probleme einiger Länder bei der Umsetzung weiter fortbestehen. So liegt die Zahl der Vermittler in Ländern wie Bayern und Baden-Württemberg bereits jenseits der 2.000-Marke (siehe Grafik). Dort war schnell entschieden worden, dass die örtlichen Industrie- und Handelskammern als Erlaubnisbehörden für die 34i-Vermittler fungieren werden.

Mehr Finanzanlagenvermittler
Die Zahl der Finanzanlagenvermittler (Paragraf 34f GewO) ist im dritten Quartal dieses Jahres ebenfalls gestiegen – um 198 auf 37.147. Der weitaus größte Teil (36.632) verfügt über die Erlaubnis für die Vermittlung von offenen Investmentfonds (34f Abs. 1 Nr.1 GewO). 9.503 Personen dürfen nach Paragraf 34f Abs. 1 Nr.2 GewO auch geschlossene Fonds vermitteln, und 6.492 Personen Vermögensanlagen wie Direktinvestments in Container (34f Abs. 1 Nr.3 GewO). Bundesweit hat sich auch die Zahl der gewerblichen Honorarberater im dritten Quartal verändert – es sind nun neun mehr und damit 130.

Zahl der Versicherungsvermittler schrumpft
Weiter abgenommen hat dagegen die Zahl der Versicherungsvermittler, wenngleich nur um 94 auf 230.528. Das Lager der gebundenen Vermittler umfasst 149.829 Personen, 1.056 weniger als im April des laufenden Jahres. Die freien Makler können 46.750 Personen zu ihrem Kreis zählen, was einem Anstieg von 102 gegenüber dem Frühjahr entspricht. Interessant: Die Zahl der Versicherungsberater mit einer Erlaubnis gemäß Paragraf 34e GewO ist auf 304 angestiegen, elf mehr als Ende April. (jb)