16 Prozent der Finanzberater und Versicherungsvermittler verwenden hierzulande mindestens eine Anwendung der künstlichen Intelligenz (KI) bei ihrer Arbeit. 15 Prozent tun dies noch nicht. Zwei Drittel (66 Prozent) haben bislang bei ihrer Tätigkeit keine Berührung mit KI. Zu diesen Ergebnissen kommt das 16. Vermittlerbarometer des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW. Dafür hat der Verband im November mehr als 1.000 Finanz- und Versicherungsprofis zu ihrer Berufstätigkeit, ihrem Einkommen, der Regulierung und zu aktuellen Themen befragt – auch zur Nutzung von KI. 

Von den Befragten, die künstliche Intelligenz bereits aktiv einsetzen, wenden der Studie zufolge 85,2 Prozent Tools für die Texterstellung an. 61,7 Prozent nutzen KI für die Ideenfindung. Noch weit weniger verbreitet sind unter den Vermittlern KI-Programme zur Beschaffung von Informationen (36,7%), zur Bilderstellung (19,5%) oder zur Vertriebsunterstützung (18%). Nur rund jeder elfte Befragte nutzt KI für die Auswertung von Daten, nur jeder zwanzigste für die Erstellung von Angeboten. Hier waren Mehrfachnennungen erlaubt.

Zeitersparnis an erster Stelle der Motive
20 Prozent der Umfrageteilnehmer setzen ihre KI-Anwendungen täglich ein, die Hälfte allerdings nur wöchentlich. 18 Prozent antworteten auf die Frage nach der Häufigkeit mit "monatlich", während zehn Prozent noch seltener auf die künstliche Intelligenz zurückgreifen.

Interessant ist auch, welche Ziele Vermittler mit dem Einsatz von KI in ihrem Berufs- und Beratungsalltag verfolgen. Neun von zehn Befragten wollen Zeit sparen (89,7%). Immerhin jeder zweite möchte Unterstützung im Vertrieb (52,9%) und Kosteneffizienz (50,9%) erreichen. Weniger häufig verbinden die Befragten Ziele wie eine bessere Kundenbetreuung (43,0%), eine verbesserte Datenanalyse (34,7%) oder die Gewinnung neuer Kunden (34,3%) mit der KI.

Unterstützung benötigt
Die Ergebnisse des AfW-Vermittlerbarometers deuten außerdem darauf hin, dass Finanz- und Versicherungsprofis beim Thema KI Unterstützung benötigen. Drei Viertel (75,3%) suchen der Analyse zufolge Orientierungshilfen bei der Auswahl geeigneter KI-Tools. Hilfe bei der Implementierung wünschen 61,1 Prozent, während 51,1 Prozent gern etwaige Fragen zu den rechtlichen Anforderungen der Verwendung geklärt hätten. Auch hier waren Mehrfachnennungen erlaubt. (am)