Die EU-Kommision arbeitet seit Mitte vergangenen Jahres an der Einführung eines europaweit zugelassenen Altersvorsorgeproduktes, dem so genannten Pan-European Personal Pension Product, kurz PEPP. Um mögliche Fehler bei desen inhaltlicher Ausgestaltung frühzeitig zu erkennen und auch Hindernisse für die Einführung zu identifizieren, hat die Kommission eine öffentliche Konsultation gestartet. Im Gegensatz zu den üblichen Befragungen unter Branchenteilnehmern richtet sich diese bis zum 31. Oktober laufende Online-Umfrage explizt auch an Privatpersonen, wie die Kommission meldet.

Brüssel forciert PEPP vor dem Hintergrund der Entwicklung der öffentlichen Finanzen und dem Zahlenverhältnis zwischen Rentnern und Arbeitnehmern, das sich in den kommenden 35 Jahren verdoppeln wird. Dabei versteht die Komission PEPP aber nicht als Ersatz für bestehende nationale Lösungen. Vielmehr soll das EU-Produkt diese ergänzen. Problematisch aus Vermittlersicht ist aber, dass diese bei dem Vertrieb außen vor gelassen werden sollen (lesen Sie dazu auch den Kommentar "'Europa-Rente' als programmierter Rohrkrepierer" von FONDS professionell-Chefredakteur Georg Pankl).

Drei-Punkte-Katalog
Das Produkt soll nach den Vorstellungen der Kommisson beziehungsweise der EU-Versicherungsaufsicht Eiopa drei Anforderungen erfüllen: Zum einen soll es ein zusätzliches Einkommen nach dem Ende des Erwerbslebens generieren. Weiterhin soll das angesparte Kapital nicht – oder nur unter Inkaufnahme finanzieller Nachteile – vor Beginn des Ruhestandes ausgezahlt werden können. Und Drittens müssen PEPPs grundsätzlich eine langfristige Anlagestrategie verfolgen und dabei auch die Unbeständigkeit der Finanzmärkte beachten. (jb)