Die überwiegende Mehrheit der Manager von vermögensverwaltenden Fonds (VV-Fonds) hat das erste Halbjahr mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Zu diesem Fazit kommt eine Auswertung des auf VV-Portfolios spezialisierten Analysehauses MMD Analyse & Advisory. Demnach schlossen 97 Prozent aller Fonds des Universums, die ein Volumen von mehr als zehn Millionen Euro aufweisen, die ersten sechs Monate von 2021 unter dem Strich mit einem Plus ab.

Das Ergebnis mag kaum überraschen: Rund um den Globus kletterten die Aktienkurse. Die Erholungsrally nach dem Pandemie-Crash setzte sich fort. Dies richtet den Blick auf die Frage, warum dennoch einige Manager ein Minus einfuhren. Die Antwort findet sich bei dem Anlageteil der VV-Fonds, der Sicherheit einspielen soll: den Anleihen. Inflationsängste belasteten die Bondmärkte. So verbuchte der Rentenindex Rex, der die Entwicklung deutscher Staatsanleihen misst, ein Minus von 1,14 Prozent.

Weit gestreut
Dies schlug sich insbesondere im Ergebnis defensiver Portfolios nieder. "Die VV-Fonds mit negativer Performance waren vor allem defensive Fonds, die mit hohen Anleihen-Anteilen agieren", erläutern die Analysten von MMD. Im Schnitt erzielten die Portfolios dieser Kategorie dennoch ein Plus von 2,4 Prozent im ersten Halbjahr. Bei ausgewogenen VV-Fonds steht ein Gewinn von 5,8 Prozent. Offensive Portfolios erzielten im Schnitt 9,5 Prozent.

Bei flexiblen VV-Fonds wiederum zeigte sich ein uneinheitliches Bild. "So betrug der Abstand zwischen dem besten und schlechtesten Fonds im Betrachtungszeitraum fast 28 Prozentpunkte", berichten die MMD-Experten. Im Schnitt erreichte die Kategorie ein Plus von 7,4 Prozent.

Verluste eingedämmt
Zum Vergleich: Der deutsche Leitindex Dax schloss das Halbjahr mit einem Plus von 13,2 und der MSCI World mit 16,9 Prozent ab. Die VV-Fonds erzielten ihre Ergebnisse jedoch mit einem geringeren maximalen Verlust als die Leitbarometer. "Die Auswertung zeigt, dass VV-Fonds in Aufwärtsphasen an den Gewinnen am Aktienmarkt partizipieren und gleichzeitig das Verlustrisiko verringern", folgern die MMD-Analysten. (ert)