Analysehaus entwickelt Garantieklassen für "Neue Klassik"
Die neuen Lebenspolicen mit alternativem Garantiemodell sind hochkomplex. Das Analysehaus Franke und Bornberg hat die Produkte daher in fünf Kategorien einsortiert. Das soll Beratern helfen, für Kunden die richtigen Verträge zu finden.
Anhaltend niedrige Zinsen setzen die kapitalgedeckte Altersvorsorge unter Druck. Produktentwickler reagieren auf diese Situation und bringen zunehmend Rententarife mit eingeschränkten Garantien auf den Markt – die sogenannte "Neue Klassik". Die geringeren Garantien sollen Spielraum für höhere Erträge schaffen.
Ein Problem ist aber, dass die mitunter hochkomplexen Garantieregelungen für viele Versicherte und Berater nur schwer zu verstehen sind. Die Ratingagentur Franke und Bornberg hat daher versucht, die komplexen Garantieregelungen aus dem Kleingedruckten zu übersetzen – und die Produkte in fünf Garantieklassen eingestuft.
"Unsere Garantieklassen zielen auf den Markenkern der privaten Rentenversicherung", erklärt Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg. "Wir zeigen, wie viel Sicherheit, sprich Garantien, im jeweiligen Produkt steckt. Das erleichtert die Beratung und senkt das Haftungsrisiko. Schließlich muss der Vermittler den Nachweis für die geeignete Produktauswahl führen können."
Bewertung und Garantiestufen
Die höchste Garantieklasse A erhalten Produkte, wenn sie folgende Bedinungen erfüllen: Zum Rentenbeginn stehen mindestens die eingezahlten Beiträge zur Verfügung oder es wird eine Verzinsung mit dem aktuellen Höchstrechnungszins (1,25 %) auf alle zur Anlage kommenden Beiträge garantiert. Außerdem müssen diese Sparbeiträge ausschließlich im Sicherungsvermögen des Versicherers angelegt sein.
Erfolgt keine Anlage im Sicherungsvermögen, wird der Tarif mit Garantieklasse B bewertet. Für Garantieklasse C wird noch eine garantierte Mindestrente, aber kein garantiertes Kapital gefordert. In Garantieklasse D kann die Mindestrente an Bedingungen geknüpft sein. Garantieklasse E verlangt lediglich einen Rentenfaktor und erfüllt damit die Grundbedingung für Rententarife.
Für die aktuelle Einstufung wurden insgesamt 964 Rententarife mit aufgeschobenen Leistungen untersucht. Davon erreichten 715 und damit knapp drei Viertel aller Tarife die beiden höchsten Garantieklassen A und B. (jb)
