Im Konkurrenzkampf mit börsengehandelten Indexfonds müssen aktive Manager sowohl ihr Sortiment deutlich rationalisieren, aber auch neue Produkte erfinden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des auf die Fondsbranche spezialisierten Analysehauses Cerulli Associates. "Die Schlacht zwischen aktiven und passiven Strategien geht weiter, denn Anleger prüfen immer genauer das Verhältnis aus Preis und Leistung", sagt Jennifer Muzerall, leitende Analystin bei der Bostoner Gesellschaft.

Berater und Vermittler ziehen in bestimmten Anlageklassen zwar aktive Manager den Indexfolgern vor. Doch zunehmend rücken bei Kunden auch die Kosten in den Fokus, die im Portfolio anfallen. "Daher greifen Berater zunehmend zu passiven Produkten, um die Kosten zu drücken", erläutert Muzerall. "Der Marktanteil aktiver Anbieter wird weggefressen, während Indexprodukte weiter wachsen werden." Teuere Produkte, die wenig mehr Rendite bieten als ihr Vergleichsbarometer, werden künftig kaum mehr zu verkaufen sein. Viele in der Branche lebten bisher gut von solchen Fonds. Der Druck, die Produktpalette zu bereinigen, war daher bislangf noch nicht sehr hoch.

Im Wettstreit mit der passiven Konkurrenz krempeln nunmehr viele aktive Anbieter ihre Produktpalette um. Sie legen den Fokus zunehmend auf Multi-Asset-, Smart-Beta- und alternative Strategien. "Das Interesse an diesen Produktgattungen entwickelt sich zwar, aber sie sind nicht das Allheilmittel, das zwangsläufig zum Erfolg führt", schränkt Muzerall ein. Innovative Produkte seien ein Schritt in die richtige Richtung. "Die Anbieter müssen jedoch Geduld zeigen, bis diese Angebote lebensfähig und zum anhaltenden Erfolg werden." (ert)