Europas Fondsgesellschaften forcieren die Auflage von Investmentstrategien, die Kriterien wie Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung (ESG) berücksichtigen. Dies zeigt eine Umfrage des Analysehauses Cerulli Associates. Grund ist eine wachsende Nachfrage der Investoren. Demnach äußerten 66 Prozent der befragten Asset Manager, dass die Covid-19-Pandemie das Interesse von Privatanlegern nach nachhaltigen Investments befeuert. Für institutionelle Investoren rechnen sogar 88 Prozent der Teilnehmer mit einem Nachfrageschub.

Die nachhaltige Geldanlage verzeichnete in den vergangenen Jahren einen immer größeren Zulauf. Im Jahr 2020 entfiel die Hälfte des Nettomittelaufkommens der europäischen Fondswelt auf nachhaltige Strategien, zeigt eine Auswertung des Finanzdatenanbieters Refinitiv Lipper. "Thematisches Investieren, das sich auf Umweltthemen konzentriert, entwickelt sich zu einem Treiber der Nachfrage im Retailkanal", kommentiert Fabrizio Zumbo vom Asset- und Wealth-Management-Research bei Cerulli. "Neue, spezialisierte Produkte kommen in schnellem Tempo auf den Markt."

Pläne für alle Anlageklassen
Die Produktanbieter reagieren darauf mit der Ausweitung entsprechender Sortimente. Der Cerulli-Umfrage zufolge will in den nächsten ein bis zwei Jahren die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer ESG-Fonds auf den Markt bringen. Im Detail hegen 94 Prozent der Befragten bei Aktien, 81 Prozent bei Anleihen und ein ebenso hoher Anteil im Multi-Asset-Feld Pläne zur Auflage entsprechender Produkte. Mehr als die Hälfte der Befragten will zudem Impact-Investing-Strategien auflegen. Zudem rechnen 86 Prozent der Teilnehmer damit, dass in den nächsten zwei Jahren bei börsengehandelten Indexfonds (ETFs) die Vehikel am meisten Beliebtheit gewinnen, die eine Reduzierung des CO2-Fußabdrucks oder den Ausschluss fossiler Brennstoffe vorsehen. (ert)