Die britische Finanzaufsicht FCA untersucht den Rückkauf von Wertpapieren des Investors Lars Windhorst von der Boutique H2O Asset Management. Dies berichtet die Wirtschaftszeitung "Financial Times" und beruft sich auf ein Schreiben der Behörde an den britischen Oberhausabgeordneten Paul Myners. Demnach führe die FCA "eine Diskussion" mit H2O über das Geschäft. Zudem stehe das Amt "sofern nötig" im Austausch mit weiteren europäischen Aufsichtsbehörden. Was genau die FCA untersucht, wurde nicht bekannt.

Die von Starmanager Bruno Crastes gelenkte Boutique war in wenig liquide Unternehmenspapiere aus dem Beteiligungskreis von Windhorst investiert. Im Mai einigten sich beide Seiten offenbar darauf, dass Windhorsts Holding Tennor die Papiere zurücknimmt. Die H2O-Fonds waren im Sommer 2019 wegen der Windhorst-Investments ins Gerede gekommen. Anleger hatten zeitweise massiv Mittel aus den Fonds abgezogen. Die Lage hatte sich dann aber zunächst entspannt.

Anleger wenden sich ab
Im Zuge der Coronakrise waren einige Fonds des Hauses jedoch erneut ins Schlingern geraten und hatten erhebliche Verluste eingefahren. H2O-Chef Crastes entschuldigte sich bei seinen Anlegern für die Verluste. In der Folge war es offenbar zu der Rücknahmevereinbarung mit Windhorst gekommen, der auch als Sponsor des Fußballvereins Hertha BSC auftritt. Der britische Parlamentarier Myners hatte daraufhin Zweifel bekundet, ob diese Transaktion im Sinne der Fondsinvestoren sei.

Derweil zogen der "Financial Times" zufolge Investoren rund eine Milliarde Euro aus den Fonds der zum französischen Natixis Investment Managers gehörenden Gesellschaft ab. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine Kundenpräsentation aus dem Juni. Durch die Kursverluste und Mittelabzüge sei das von H2O verwaltete Vermögen von 30 Milliarden Euro per Ende 2019 auf nunmehr 22 Milliarden Euro gefallen. Die Boutique wollte sich nicht dazu äußern. (ert)