Immobilienkreditnehmer zahlen immer höhere Raten für ihre Darlehen, zeigt eine Analyse des Finanzierungsvermittlers Dr. Klein. Im Oktober stieg die Standardrate auf 1.505 Euro. Sie lag damit fast doppelt so hoch wie im Oktober 2021 (810 Euro). Die Standardrate gibt an, wie viel Kreditnehmer für ein Darlehen von 300.000 Euro bei zwei Prozent Tilgung, zehn Jahren Zinsbindung und 80 Prozent Beleihungsauslauf zahlen müssen. Eine gegensätzliche Bewegung zeigt sich in Bezug auf die Darlehenshöhen: Die Durchschnittssumme ist hier im Neugeschäft von 317.000 Euro Anfang des Jahres auf 277.000 Euro im Oktober gesunken. Als mögliche Gründe nennt Dr. Klein höhere Bauzinsen und gestiegene Energie- und Lebenshaltungskosten der Kreditnehmer.

Die Auswirkungen von Zinsen und Kostensteigerung zeigen sich auch in der Tilgungsrate der neuen Finanzierungen. Diese liegt inzwischen bei zwei Prozent und damit am unteren Ende der empfohlenen Tilgung. Die Oktoberanalyse von Dr. Klein ergab zudem, dass sich Darlehensnehmer den aktuellen Zins länger sichern wollen als bislang: Sie wählten im Schnitt eine Zinsbindung von 13 Jahren und zwei Monaten.

Weniger Forward-Darlehen, mehr Eigenkapital  
Forward-Darlehen, bei denen sich Kreditnehmer einen Zinssatz für die Zukunft sichern und dafür einen Aufschlag zahlen, sind derweil weniger gefragt. Unter vier Prozent des Kreditvolumens entfielen auf diese Leistung. Außerdem zeigte die Analyse, dass Kreditnehmer weiterhin viel Eigenkapital einbringen: Der Beleihungsauslauf, also der fremdfinanzierte Anteil am Immobilienwert, setzte den Abwärtskurs fort und sank leicht auf 80,68 Prozent. (fp)