Die Bundesregierung möchte offensichtlich eine "Nachhaltigkeits-Ampel" für Finanzanlagen entwickeln, damit Verbraucher ökologisch sinnvolle Investments leichter erkennen können. Dies gehe aus der "Sustainable Finance"-Strategie der Regierung hervor, die an diesem Mittwoch (5. Mai) im Bundeskabinett verabschiedet werden solle, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Für die Kennzeichnung von Fonds und anderen Finanzprodukten wolle Deutschland prinzipiell mit der EU zusammenarbeiten, so Reuters. Bevor sich das Projekt aber in die Länge ziehe, werde man das Umweltbundesamt beauftragen, eine solche Ampel zu entwickeln. "Das System soll Anleger*innen schnell und einfach Hinweise geben, Nachhaltigkeit bei der Vermögensanlage einzuschätzen und zu berücksichtigen", zitiert die Nachrichtenagentur aus dem ihr vorliegenden Papier, das bislang noch nicht veröffentlicht wurde. Die Europäische Kommission arbeitet seit geraumer Zeit an einem "Ecolabel" für Finanzprodukte, entschieden ist aber noch nichts (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Schulungen für Finanzberater vorgesehen
Insgesamt listet die Regierung in ihrer "Sustainable Finance"-Strategie Reuters zufolge 26 Maßnahmen auf, die dabei helfen sollen, Deutschland zu einem führenden Standort für nachhaltige Investments zu machen. Vorgesehen seien unter anderem auch Schulungen für Finanzberater. Das übergeordnete Ziel lautet, das nötige Geld aufzutreiben, um Europa bis 2050 zu einem klimaneutralen Kontinent zu machen.

Konzeptionelle Vorarbeit für das Vorhaben der Regierung hatte der "Sustainable Finance"-Beirat geleistet. In seinem im Februar veröffentlichten Abschlussbericht empfiehlt das Gremium unter anderem Steueranreize für Nachhaltigkeitsfonds. (bm)