Die weltgrößte Fondsgesellschaft Blackrock hat einen Software-Anbieter für automatisierte Finanzberatung gekauft. Der Asset Manager übernahm die von zwei ehemaligen Microsoft-Programmierern gegründete Software-Schmiede Future Advisor. Als Kaufpreis nennt die Wirtschaftszeitung "Financial Times" eine Spanne von 150 bis 200 Millionen Dollar.

Der Deal unterstreicht den in der Branche um sich greifenden Glauben, dass Asset Manager insbesondere jüngere Kunden direkt und über alternative Kanäle ansprechen müssen. Eine neue Generation an Kunden kauft vorwiegend über Internet und Smartphone. Demnach wird die Finanzindustrie künftig ihre Produkte nicht mehr über klassische Finanzberatung, sondern über Apps vertreiben, die Anlageempfehlungen entsprechend des Kundenprofils automatisch generieren.

Blackrock will immer dabei sein
"Wohin auch immer sich die Finanzberatung entwickelt, Blackrock will dabei sein", zitiert die "Financial Times" Frank Porcelli, der bei Blackrock die US-Vermögensberatung leitet. "Eins ist klar: In fünf bis zehn Jahren werden sehr viel mehr Menschen digitale Finanzberatung nutzen als heute." Der Blackrock-Konkurrent Fidelity bietet bereits seit vergangenem Jahr Dienste der Robo-Beratersoftware Betterment auf seiner Plattform für Finanzberater an.

Der Robo-Dienst aus San Francisco soll in die Gesellschaft Blackrock Solutions eingegliedert werden, die Beratungsdienstleistungen, Risikosteuerungen und Software für andere Finanzhäuser anbietet. Future Advisor soll aber weiterhin eine offene Architektur bleiben, also nicht nur Blackrock-Fonds anbieten. (ert)