Der Maklerpool Blau Direkt hat die Kundenbestände von Knip erworben. Der in Lübeck ansässige Pool verantwortet schon seit einiger Zeit die automatisierte Bestandsverwaltung des Insurtechs. Mit der Übernahme wird Blau Direkt dessen Kunden auch selbst aktiv betreuen, allerdings weiterhin unter der Marke Knip, Das schreibt Blau Direkt in einer Pressemitteilung.

"Von Anfang an stand bei Knip der Verbraucher im Mittelpunkt. Mit der Vereinbarung untermauern wir unsere These, dass sich große Bestände technologiegestützt extrem serviceorientiert und den noch beispiellos kosteneffizient steuern lassen", kommentiert Oliver Pradetto, Co-Geschäftsführer des Pools, die Transaktion. Blau Direkt hat zudem in den vergangenen Monaten seinen "Pool-Verbund" um eine Reihe an Gesellschaften erweitert.

Zu viel Geld verbrannt
Damit endet die Geschichte des Insurtechs, das vor rund sieben Jahren an den Start ging und wegen seines Geschäftsmodells in der Szene rasch als "Maklerschreck" verschrien war. Die Idee von Knip-Gründer Dennis Just, der seine Gesellschaft 2017 in Richtung Ergo Direkt verließ, bestand im Kern darin, Verbrauchern einen digitalen Versicherungsordners anzubieten. Im Gegenzug bekam Knip das Maklermandat und damit Anspruch auf die Bestandspflegecourtagen aus den Verträgen, während Altmakler in die Röhre guckten. Allerdings erwies sich die Idee als wenig praxistauglich, vor allem, da die Kosten für die Akquise von Kunden immens hoch waren (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Da Knip dem Vernehmen nach also zu viel Geld verbrannt hatte, ohne gleichzeitig zu wachsen, erfolgte im Juni 2017 die Fusion mit dem niederländischen Technologieunternehmen Komparu unter dem Dach der neu gegründeten Digital Insurance Group. Seitdem hatte man kaum etwas von Knip gehört. Mitbewerber aus der Zeit um 2015 haben dagegen ihre Geschäftsmodell umgekrempelt: Getsafe ist nun ein Digitalversicherer, Clark ein Online-Makler. (jb)