BVI geizt mit Details zur Investmentstatistik
Der deutsche Fondsverband veröffentlicht ab sofort deutlich weniger Daten zur Entwicklung der einzelnen Asset Manager als bisher. FONDS professionell ONLINE erläutert die Hintergründe.
Der BVI verringert die Transparenz seiner quartalsweisen Investmentstatistik. Das nun veröffentlichte Zahlenwerk zum zweiten Quartal enthält keine Anbieterübersicht mehr. Auch die Liste mit dem Mittelaufkommen der einzelnen Publikumsfonds fehlt. Die Zu- und Abflüsse der Anbieter, die sich an der Branchenerhebung beteiligen, werden Medien künftig nur noch einmal im Jahr zum Stichtag 31. Dezember zur Verfügung gestellt, die Einzelfondsstatistik überhaupt nicht mehr.
Bereits 2019 hatte der Verband die Transparenz eingeschränkt: Wurden die detaillierten Zahlen zuvor monatlich publiziert, erfolgte die Veröffentlichung fortan quartalsweise. Mit diesem Schritt sollten mehr Asset Manager dazu motiviert werden, dem BVI granulare Daten zum verwalteten Vermögen und zum Mittelaufkommen ihrer Fonds zu melden. Die monatlichen Zahlen sieht nur, wer selbst an der Branchenerhebung teilnimmt – anders als früher, als jeder Zugriff auf die Daten hatte, egal ob er selbst zu dem Zahlenwerk beiträgt oder nicht.
"Wichtiges Element für unsere politische Arbeit"
Nun argumentiert der Verband ähnlich. "Die Umstellung soll dazu beitragen, die Bereitschaft der in Deutschland aktiven Fondsgesellschaften und Portfoliomanager zur Teilnahme an der Branchenstatistik zu erhöhen beziehungsweise zu erhalten", so ein BVI-Sprecher auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE. Einige Anbieter möchten der Öffentlichkeit keinen detaillierten Blick in ihre Zahlen erlauben. Andere Asset Manager wiederum fragen sich offensichtlich, warum sie diese Transparenz bieten sollen, wenn andere dies nicht tun.
Das Ziel sei, die Qualität der Branchenstatistik und die Transparenz über die Entwicklung des Gesamtmarktes zu erhalten, so der Sprecher. "Die Statistik ist ein wichtiges Element für unsere politische Arbeit, um die Marktrelevanz von regulatorischen Fragestellungen beziffern zu können. Deshalb brauchen wir eine möglichst breite Marktabdeckung." Mit seiner quartalsweisen Branchenstatistik und jährlichen Anbieterübersicht biete der Verband "weiterhin ein hohes Maß an Transparenz über die Marktentwicklung". (bm)
