Die deutsche Fondsbranche blickt auf ein solides erstes Halbjahr zurück. Investmentfonds flossen im ersten Halbjahr netto 50,7 Milliarden Euro neue Mittel zu. Vor allem institutionelle Kunden investierten fleißig in offene Spezialfonds und erwarben Anteile im Wert von 39,4 Milliarden Euro. Privatanleger waren zurückhaltender: Offenen Publikumsfonds flossen "nur" 10,5 Milliarden Euro zu, wie aus der aus der Absatzstatistik des Branchenverbandes BVI für die ersten sechs Monate hervorgeht.


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Der Absatzkönig im Juni war die Blackrock-ETF-Sparte iShares mit 870,7 Millionen Euro, vor Allianz Global Investors mit 704,1 Millionen Euro. Dagegen mussten die anderen drei großen Anbieter am deutschen Markt – DWS, Deka und Union Investment – im Juni hohe Entnahmen aus Wertpapierpublikumsfonds hinnehmen. Bei der DWS summierten sich diese auf 1,6 Milliarden Euro, bei der Deka waren es laut BVI-Statistik 999,6 Millionen Euro und bei Union Investment 527,9 Millionen Euro. Trotz der jüngsten Rückgaben konnte der genossenschaftliche Asset Manager seit Jahresbeginn aber das meiste Geld einsammeln (siehe Grafiken in der Bilderstrecke oben).

Die Bedeutung der Versicherer für das Spezialfondsgeschäft sinkt
Der BVI nennt in einer Pressemitteilung auch Details zum Absatz der offenen Spezialfonds. Altersvorsorgeeinrichtungen wie Pensionskassen und Versorgungswerke führen die Liste wie in den beiden Vorjahren an. Sie vertrauten den Fonds von Anfang Januar bis Ende Juni 2018 netto 12,1 Milliarden Euro neue Mittel an. Das entspricht etwa einem Drittel des Neugeschäfts von Spezialfonds.

Gemessen am Gesamtvermögen der Spezialfonds von 1,6 Billionen Euro ist der Anteil der Altersvorsorgeeinrichtungen seit Ende 2016 von 22 Prozent auf 28 Prozent gestiegen. Die volumengrößte Anlegergruppe sind weiterhin Versicherungsgesellschaften. Sie haben ein Vermögen von 556 Milliarden Euro in Spezialfonds angelegt. Ihr Anteil ist seit Ende 2016 jedoch von 37 Prozent auf 34 Prozent gesunken. (bm/jb)