Sparen bleibt bei den Bundesbürgern beliebt. Das wird sich auch in der Zukunft nicht ändern, wie der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in einer aktuellen Studie erwartet. Diese blickt auf das Anlageverhalten der Deutschen in den vergangenen Monaten und förderte zutage, dass auch Wertpapiere fürs Sparen beliebt sind, während das Interesse an Versicherungen als Geldanlage nachlässt. 

Demnach legten die Bürgerinnen und Bürger stark in Wertpapieren an, vor allem in Anleihen und Investmentfonds. Im Zwölf-Monats-Zeitraum bis zum 1. April 2024 wurden 86,7 Milliarden Euro in Wertpapiere investiert. Die hohen Zuwächse des Vorjahres in Höhe von 118,0 Milliarden Euro wurden damit allerdings nicht wieder erreicht, so der BVR. Dagegen sind Versicherungen deutlich unbeliebter: Im gleichen Zeitraum wurden mittels Policen 26,2 Milliarden Euro gespart, ein Jahr zuvor waren es noch 73,4 Milliarden Euro.

Zinswende: Bürger bringen Großteil des Geldes zur Bank
Trotz Wertpapieren, das Gros des Geldes wandert zur Bank. In den zwölf Monaten zwischen Mitte 2023 und Mitte 2024 steckten die Deutschen wieder mehr Geld in Bankeinlagen. Insgesamt 162,9 Milliarden Euro, einschließlich Bargeld und sonstiger Forderungen, so der BVR. Ein Jahr zuvor lag der Betrag noch bei "nur" 96,1 Milliarden Euro. Der Grund dürfte klar sein: Die in den Jahren 2022 und 2023 gestiegenen Leitzinsen der Europäischen Zentralbank. Auch nach den jüngsten Leitzinssenkungen im Juni und September dieses Jahres bleiben die Zinsen auf einem erhöhten Niveau, so der BVR.

Innerhalb der Bankeinlagen hat sich das Anlagemuster stark gewandelt. Die Anleger schichteten ihre Anlagen um und fragen besonders Festgelder nach. Dabei erzielten Termineinlagen mit 203,0 Milliarden Euro und Sparbriefe mit 103,1 Milliarden Euro massive Zuwächse. Sichteinlagen wie Guthaben auf Tagesgeldern oder Girokonten wurden in den letzten zwölf Monaten zum 1. April 2024 um 105,1 Milliarden Euro demgegenüber abgebaut und die Spareinlagen um 74,6 Milliarden Euro verringert. Die Bargeldhaltung nahm mit 39,4 Milliarden Euro moderat zu. (jb)