Die neue Vermögensverwaltung der Deka für das Individualkundensegment kommt bei den Sparkassen und ihren Kunden gut an. Das berichtet Dirk Degenhardt, Geschäftsführer der Deka Vermögensmanagement, im Interview mit FONDS professionell, das in voller Länge in Ausgabe 1/2024 erschienen ist.

Schon in der Pilotphase vor dem offiziellen Marktstart von Deka-Connect+ hätten zwölf Sparkassen binnen drei Monaten mehr als 1.000 Abschlüsse mit einem Volumen von gut 20 Millionen Euro tätigen können. Im Januar startete dann der breite Vertrieb. "Seither kommen fast täglich neue Sparkassen hinzu", sagt Degenhardt. "Ende Februar konnten wir mit knapp 50 Sparkassen die Grenze von 100 Millionen Euro knacken, die Zahl der Verträge liegt bei rund 4.000. Im Schnitt haben die Kunden also etwa 25.000 Euro angelegt." Ziel sei es, dass Ende dieses Jahres gut jede zweite Sparkasse an Bord ist.

Im Premium-Produkt liegen schon fast zwei Milliarden Euro
Mit dem neuen Produkt rundet die Deka ihr Vermögensverwaltungsangebot für Sparkassenkunden ab. Ende 2022 führte der Asset Manager Smart-Vermögen ein, eine fondsgebundene Vermögensverwaltung für das Einsteigersegment. "Ein Ziel war, mit diesem Produkt insbesondere jüngere Anleger zu gewinnen", berichtet Degenhardt. Das sei gelungen: Von den bislang fast 40.000 Abschlüssen stamme rund die Hälfte von Kunden unter 30 Jahren. "Aus unserer Sicht ist das ein großer Erfolg, weil es uns gelingt, Menschen an die Kapitalmärkte heranzuführen, die wir vorher kaum erreicht hatten."

Bereits im Frühjahr 2020 hatte die Deka ihr Angebot für die andere Seite des Kundenspektrums erneuert: Die Deka-Vermögensverwaltung Premium, intern DVVP abgekürzt, richtet sich an Anleger mit einem liquiditätsnahen Vermögen ab 500.000 Euro, also das klassische Private-Banking-Klientel. "DVVP ist eine Vermögensverwaltung auf Einzeltitelbasis, die Mindestanlagesumme liegt bei 250.000 Euro", erläutert Degenhardt. Seit dem Start habe man mit DVVP fast zwei Milliarden Euro einwerben können. "Für diesen überschaubaren Zeitraum ist das meiner Meinung nach ein sehr guter Wert", so der Deka-Topmanager.

Den Anfang macht der Berater, dann übernimmt die App
Bei der neuen Lösung, die sich an das mittlere Kundensegment richtet, läuft der Vertrieb wie bei den beiden anderen Angeboten über die Filialen. Danach können die Kunden aber über ihr Smartphone auf die Vermögensverwaltung zugreifen. "Auch wenn Deka-Connect+ eine Vermögensverwaltung mit komplett digitaler Abschlussstrecke ist, haben wir uns bewusst dazu entschieden, den Abschluss immer über die Sparkasse vor Ort abzubilden", sagt Degenhardt. "Nach der Erstinvestition können die Kunden über die App Ein- und Auszahlungen vornehmen, einen Sparplan aufsetzen oder die Anlagestrategie ändern. Sie haben aber immer auch die Option, sich an ihren Berater zu wenden."

Wenn eine Sparkasse Connect+ empfiehlt, erzielt sie Erträge aus der Vermittlung von Vermögensverwaltungsverträgen, die regulatorisch nicht als Zuwendung gelten. Sollte es eines Tages doch noch zu einem Provisionsverbot kommen, wären sie also fein raus. Wie wichtig ist den Instituten dieser Punkt? "Für die eine oder andere Sparkasse mag das eine gewisse Rolle spielen, es ist aber immer nur eines von mehreren Argumenten", so Degenhardt. Wichtiger sei ein anderer Aspekt: "In den vergangenen Jahren ist zwar die Zahl der Depots deutlich gestiegen, nicht aber die der Berater. Darum braucht es Lösungen, in denen die Anlageentscheidungen delegiert werden, um trotz der immer schnelleren und komplexeren Finanzmärkte handlungsfähig zu bleiben."

Gold als fester Bestandteil der Portfolios
Die Deka bietet Connect+ in vier Varianten an: 30, 60, 80 und 100. Die Zahl gibt die Quote an, die auf lange Sicht auf Aktien- und Goldinvestments entfällt, wobei Gold davon in einem normalen Marktumfeld ein Zehntel ausmacht. In Connect+ 60 liegt die neutrale Aktienquote also bei 54 Prozent, die restlichen sechs Prozent sind Gold. "Diese 54 Prozent können wir im Fall der Fälle sehr schnell und deutlich nach unten fahren, um Risiken zu begrenzen. Nach oben würden wir höchstens um 15 bis 20 Prozentpunkte abweichen", so Degenhardt.

Die Sparkassenorganisation habe für sich fünf Risikoprofile definiert. Die Deka-Produkte seien so konzipiert, dass sie vier dieser Profile abdeckten. "Schon deshalb wäre es nicht angebracht, die Aktienquote über einen längeren Zeitraum zu sehr vom Richtwert abweichen zu lassen", meint Degenhardt. "Abgesehen davon lautet meine Überzeugung: Wenn unsere Produkte für einen großen Kreis von Anlegern relevant sein sollen, dürfen sie vor allem eines nicht: enttäuschen. Darum achten wir sehr auf die Stabilität in den Portfolios bei langfristig attraktiven risikoadjustierten Renditen und fokussieren uns weniger darauf, kurzfristig in irgendwelchen Performance-Ranglisten ganz oben zu stehen." (bm)


Das vollständige Interview mit Dirk Degenhardt lesen Sie in FONDS professionell 1/2024 ab Seite 386 oder hier im E-Magazin (Anmeldung erforderlich).