Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Arbeitgeberseite sind beim Auftakt der Tarifverhandlungen für die Deutsche-Bank-Tochter DB Direkt am Donnerstag (9.11.) ergebnislos auseinandergegangen. "In Zeiten schwindender Kaufkraft ist es gerade bei den niedrigen Gehältern der DB Direkt für die Beschäftigten enttäuschend, dass der Arbeitgeber heute noch nicht einmal ein Angebot vorgelegt hat", lässt sich Jan Duscheck, der bei Verdi die Bundesfachgruppe Bankgewerbe leitet, in einer Pressemeldung zitieren.

Die DB Direkt betreibt Callcenter mit Vertriebs- und Servicefunktionen für die Deutsche Bank und beschäftigt dafür etwa 600 Angestellte in Berlin und Essen. Viele Beschäftigte verdienen Verdi zufolge nur 2400 bis 2600 Euro im Monat. Verdi fordert, die Mindeststundenvergütung rückwirkend ab 1. November von bisher 12,05 Euro auf 17,50 Euro anzuheben. Das entspricht einer Steigerung um 45,2 Prozent. Die anderen Gehaltsstufen sollten "um den gleichen prozentualen Wert" erhöht werden. "Ziel ist es, die große Lücke im Gehaltsgefüge zu anderen Beschäftigtengruppen im Deutsche-Bank-Konzern kleiner zu machen", heißt es in der Mitteilung.

Die schlechte Bezahlung gefährde die Zukunft des Unternehmens
"Die Zeit der Niedriglöhne muss auch bei der DB Direkt beendet werden. Vor dem Hintergrund enorm gestiegener Preise kommen viele Beschäftigte mit ihren Gehältern einfach nicht mehr über die Runden", so Duscheck. Außerdem seien die von der DB Direkt gezahlten Gehälter auch nicht mehr wettbewerbsfähig. Es sei nicht mehr möglich, qualifiziertes Personal für wichtige Aufgaben zu bekommen, so der Gewerkschafter. "Wenn weiter schlecht bezahlt wird, gefährdet das die Zukunft des Unternehmens." Weitere Verhandlungstermine sind für den 22. November und den 14. Dezember angesetzt. (bm)