Private Anleger haben Fonds auch im turbulenten Investmentjahr 2016 die Stange gehalten. Unterm Strich 6,5 Milliarden Euro vertrauten sie den Gesellschaften neu an – nach 71,9 Milliarden im Vorjahr 2015 (lesen Sie hierzu auch den Kommentar von FONDS professionell-Chefredakteur Bernd Mikosch: "Fondsabsatz 2016: Wie der Einbruch zu werten ist"). Spezialfonds für professionelle Anleger sammelten dagegen 96,3 Milliarden Euro ein, ihr zweitbestes Jahr nach 2015.

Dabei hat sich das Geschäft für die Anbieter von Publikumsfonds höchst unterschiedlich entwickelt. Der BVI-Absatzstatistik für die führenden Anbieter zufolge hat die Hälfte der Wettbewerber Mittelabflüsse hinnehmen müssen, während die anderen 50 Prozent Nettomittelzuflüsse erhielt. Allerdings bewegte sich das Neugeschäft mit einigen Ausnahmen nur im zwei- oder dreistelligen Millionenbereich.


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"2016 hat eindrucksvoll gezeigt, dass Anleger auch in schwierigen Marktphasen und im Niedrigzinsumfeld unverändert auf die professionelle Kapitalanlage durch Fondsgesellschaften setzen. An Fonds führt kein Weg vorbei", betonte dennoch Tobias C. Pross, Präsident des deutschen Fondsverbands BVI,  auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes. Das von den Mitgliedsgesellschaften verwaltete Vermögen markiert mit 2,8 Billionen Euro laut BVI erneut einen Rekord. In den letzten zehn Jahren stieg das für private und institutionelle Anleger verwaltete Vermögen um beachtliche 84 Prozent.

Nicht ohne Mischfonds
Ein genauerer Blick ins BVI-Zahlenwerk zeigt, dass vor allem zwei Gruppen auf der Kaufliste standen. Mischfonds sammelten 11,6 Milliarden Euro neue Gelder ein. Beliebt waren 2016 auch offene Immobilienfonds: Sie verzeichnen Zuflüsse von 4,2 Milliarden Euro. Darin sind Substanzauszahlungen im Wert von 2,7 Milliarden Euro als Rückflüsse enthalten, die offene Immobilienfonds in Auflösung an Anleger überwiesen. Faktisch sammelten die Fonds 2016 damit 6,9 Milliarden Euro ein.

Aus Aktienfonds flossen im vergangenen Jahr indes netto 1,8 Milliarden Euro ab. Dazu trugen vor allem Aktien-ETFs bei, die Abflüsse von drei Milliarden Euro verzeichneten. Aktiv gemanagte Aktienfonds sammelten 1,2 Milliarden Euro neue Mittel ein.

Aus Anleihefonds entnahmen Anleger unterm Strich 1,3 Milliarden Euro: Während in Unternehmensanleihenfonds 3,1 Milliarden Euro flossen, wurden Fondsanteile an EU-Staatsanleihen im Wert von 3,3 Milliarden zurückgegeben. Aus wertgesicherten Fonds flossen 4,4 Milliarden Euro ab, davon alleine aus aufgelösten Laufzeitfonds drei Milliarden Euro. (jb)