Finanzvermittler haben für Kunden der Direktbank Ebase im dritten Quartal 2014 so viele Indexfonds wie noch nie erworben. Das zeigt das Ebase Fondsbarometer, das die Handelsaktivität der B2B-Direktbank widerspiegelt. Bei den aktiv gemangten Fonds waren Produkte, die in Schwellenländer investieren, nach über einem Jahr wieder gefragt, wie Ebase in einer Pressemitteilung schreibt.
 
Zwischen Juli und September wurden Indexfonds deutlich öfter gekauft als verkauft. Mit 2,58 erreichte ihr Kaufquotient einen neuen Höchsstand. Zur Erklärung: Bei einem Kaufquotienten über 1 überwiegen die Mittelzuflüsse, bei einem Kaufquotienten unter 1 die Mittelabflüsse. "Kein anderer Fondstyp weist für die vergangenen Monate eine solch kontinuierlich positive Entwicklung auf. 2014 könnte das Jahr der Indexfonds werden", sagt Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung von Ebase. Dies wird auch durch andere Zahlen bestätigt. So zeigte der monatliche ETF-Report der Fondsgesellschaft Blackrock, dass der August Nettozuflüsse in Höhe von 23,3 Milliarden US-Dollar (18 Mrd. Euro) sah, was für den Sommermonat ein neuer Rekord ist.

Abflauende Handelsaktivität
Während Indexfonds einen Boom erlebten, flaute die Handelsaktivität insgesamt im Verlauf des dritten Quartals ab, wie Ebase schreibt. Ausgehend von 91,6 Punkten im Juli fiel die Aktivität bis September auf 73,5 Punkte. Ein Indexwert unter 100 zeigt eine unterdurchschnittliche Handelsaktivität gemessen am Jahresdurchschnitt 2013 an. "Die Berater reagieren bislang in 2014 deutlich zurückhaltender als in 2013. Das Ebase Fondsbarometer hatte nur im Januar mit 111,0 einen Wert über 100 erreicht. Gründe dafür sind anhaltende geopolitische Krisen, etwa derzeit im Irak und in der Ukraine, und die Unsicherheit über die weitere Zinspolitik der EZB und Fed", erläute Geyer.
 
Mischfonds sind Anlegerfavoriten
Bei den Fondstypen zählten im dritten Quartal mit Mischfonds (Kaufquotient: 1,71) und Rentenfonds (1,15) – wie bereits in den Quartalen zuvor – eher defensive Fondstypen zu den Lieblingen der Fondsberater. Dachfonds (0,70) und Aktienfonds (0,82) wurden hingegen häufiger abgestoßen als gekauft.
 
Bezogen auf die Anlageregion gehörten Fonds, die sich in Europa engagieren, zu den Verlierern der vergangenen Monate. Ihr Kaufquotient sank von 1,31 im zweiten Quartal auf 0,76 im dritten Quartal – die Fondsberater zogen sich also aus dieser Anlageregion zurück. "Die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Europa ist wieder gewachsen. Hierbei haben die verhängten Wirtschaftssanktionen gegen Russland sicherlich eine Rolle gespielt", erklärt Geyer. Auch das Vertrauen in den europäischen Wirtschaftsmotor Deutschland  hat sich eingetrübt: Fonds, die in Deutschland investieren, wurden im abgelaufenen Quartal ebenfalls eher verkauft als gekauft (Kaufquotient: 0,76).
 
Schwellenländerfonds wieder gefragt
Eine Trendwende gelang Fonds, die in Schwellenländern investieren. Nach über einem Jahr Skepsis standen diese Fonds im abgelaufenen Quartal erstmals wieder mit einem Kaufquotient von über 1 (1,49) mehrheitlich auf dem Kaufzettel. "Nach einem schwierigen Jahr 2013 schätzen Fondsberater die Wachstumsperspektiven der Emerging Markets nun wieder positiver ein", sagt Geyer.
 
Zum Ebase Fondsbarometer
Das Ebase Fondsbarometer wird vierteljährlich veröffentlicht. Die Auswertung spiegelt die Handelsaktivität aller Fondsberater wider, die für die Kooperationspartner der B2B Direktbank tätig sind. Das Ebase Fondsbarometer setzt sich aus zwei Elementen zusammen: der Handelsaktivität und dem Kaufquotienten. Fondsdepots für institutionelle Kunden und die der betrieblichen Altersversorgung werden in der Auswertung nicht berücksichtigt.

Zum Jahreswechsel 2014 hat Ebase das Fondsbarometer neu gefasst. Die monatliche Berechnung von Handelsaktivität, Kauf- und Verkaufstrends wird nun direkt auf das durchschnittliche Handelsvolumen des Vorjahres bezogen, und nicht mehr auf den bisherigen Referenzzeitraum von 2009 bis 2011. So zeigt das Fondsbarometer nicht nur – wie bisher – die Entwicklung des deutschen Fondshandels von Monat zu Monat, sondern ermöglicht unmittelbare Rückschlüsse auf den aktuellen Jahrestrend. Durch die Neuberechnung sind allerdings die aktuellen vierteljährlichen Werte des Ebase Fondsbarometers nicht mehr direkt mit den früher veröffentlichten Werten aus dem Fondsbarometer bis zum Jahr 2013 vergleichbar. (jb)