Fast 60 Prozent der unabhängigen Vermögensverwalter in Deutschland betreuen Kundendepots im Ausland. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Instituts für Vermögensverwaltung (InVV) der Technischen Hochschule Aschaffenburg, an der sich 130 der insgesamt rund 400 deutschen Finanzportfolioverwalter beteiligt haben und die FONDS professionell ONLINE exklusiv vorliegt.

Nur 40,8 Prozent der Teilnehmer gaben zu Protokoll, keine Wertpapierkonten außerhalb Deutschlands zu betreuen. Dabei handelt es sich vor allem um kleinere Häuser, die weniger als 150 Millionen Euro verwalten. Dagegen sind rund zwei Drittel der größeren Anbieter auch im Ausland aktiv.

Schweiz vor Liechtenstein und Österreich
Erste Adresse für ein Auslandsdepot ist erwartungsgemäß die Schweiz: Fast 44 Prozent der Umfrageteilnehmer kümmern sich um Depots ihrer Kunden in der Eidgenossenschaft (siehe Grafik unten). Früher punktete die Schweiz insbesondere mit ihrem strengen Bankgeheimnis, heute wissen wohlhabende Kunden unter anderem die politische Stabilität, die feste Währung außerhalb der Eurozone und die räumliche Nähe zu Deutschland zu schätzen.

Auf die Schweiz folgen Liechtenstein und Österreich, mit einigem Abstand dann Spanien und die Niederlande. Doch auch einige Länder, von denen man dies nicht vermutet hätte, werden mehrfach genannt, beispielsweise Südafrika. Einzelne Vermögensverwalter kümmern sich der InVV-Umfrage zufolge sogar um Wertpapierkonten in Namibia und Ägypten (in der Grafik unter Afrika zusammengefasst) respektive um Depots in Südkorea oder Thailand (im Asien-Pazifik-Anteil zu finden). (bm)