Immer mehr Start-ups sprießen speziell in der Vermögensverwaltung aus dem Boden. Allerdings ist sehr unsicher, ob sie länger als einen Sommer "tanzen" werden. Matthias Hübner, Partner bei der Unternehmensberatung Oliver Wyman im Bereich Asset & Wealth Management, prognostiziert, dass nur ein oder zwei bankenunabhängige Robo-Berater überleben werden. Dies berichtet die Börsen-Zeitung (BöZ).

Hübner führt als Grund den Fokus der computergestützten Asset Manager auf Privatkunden an, so die Zeitung. Dadurch versperren sich die Start-ups selbst den Zugang zu einem großen Vermögens-Kuchen. Schätzungen zufolge verwalten die Robo-Advisor deutschlandweit zusammen aktuell nur rund 100 Millionen Euro. Selbst bei einer sehr schlanken Kostenstruktur reiche das nicht aus, um die rund 30 bis 40 Spezial-Fintechs  alle zu ernähren. Zwar könne das betreute Robo-Vermögen in den kommenden vier Jahren bestenfalls rasant auf 30 Milliarden Euro anwachsen, aber nur dank des Zutuns leistungsstarker Robo-Ableger von Banken und Fondsgesellschaften. Dass derzeit immer noch unabhängige Unternehmen auf den Zug aufspringen würden, beruhe auf der problemlosen Beschaffung von Risikokapital, so Hübner laut der BöZ.  

Der einzige Ausweg für die Robo-Berater sei daher die Kooperation mit anderen. Die Newcomer bringen ihre Algorithmen ein für die automatisierte Vermögensberatung der etablierten Anbieter. Diesen Weg sei zuletzt das Frankfurter Start-up Easyfolio gegangen, das von der Privatbank Hauck & Aufhäuser geschluckt worden sei. Von Vaamo sei zu hören, dass Kooperationen im B2B-Bereich geschlossen werden sollen. (jb)