Fast vergessene Sparform erlebt Renaissance
Kurz nachdem die Europäische Zentralbank im Juli 2022 mit einer ersten Zinserhöhung auf die Inflation reagierte, begannen die Banken, mit immer attraktiveren Konditionen für Tages- und Festgeld um Kunden zu buhlen. Doch auch ein drittes Sparprodukt fand den Weg zurück ins Schaufenster.
Bankkunden in Deutschland haben seit der Zinswende vor knapp zwei Jahren netto 128 Milliarden Euro in Sparbriefe investiert. Das geht aus einer Auswertung des Düsseldorfer Analysehauses Barkow Consulting hervor.
Damit parkten die Bundesbürger seit Anfang Juli 2022 bis Ende März 2024 unter dem Strich mehr Geld in Sparbriefe als auf Tagesgeldkonten, die Barkow zufolge in diesem Zeitraum 84 Milliarden Euro einwerben konnten.
"Sparbrief-Boom"
Mit Festgeld (247 Milliarden Euro) konnten die Banken seit der ersten Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank zwar noch mehr frische Mittel einwerben. Die Düsseldorfer Branchenkenner finden es dennoch beachtlich, dass Sparbriefe so hohen Anklang fanden – schließlich hätten die meisten Menschen diese Einlageform für längere Laufzeiten "während der Niedrigzinsphase wohl schon vergessen". Daher sei es gerechtfertigt, von einem "Sparbrief-Boom" zu sprechen. (bm)