Bert Flossbach verwaltet inzwischen 15 Milliarden Euro in seiner Multiple-Opportunities-Strategie. Das geht aus Daten des Analysehauses Morningstar hervor, die FONDS professionell ONLINE ausgewertet hat.

Das Flaggschiffprodukt des Kölner Vermögensverwalters ist in zwei Versionen zu haben: Der Flossbach von Storch SICAV - Multiple Opportunities verwaltete am 9. März 11,56 Milliarden Euro, der Flossbach von Storch - Multiple Opportunities II 3,47 Milliarden Euro. Vor fast genau einem Jahr waren die beiden Fonds in Summe erstmals mehr als zehn Milliarden Euro schwer – das Volumen der Strategie ist also binnen zwölf Monaten um satte fünf Milliarden Euro gestiegen (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Gold-Position über Derivate abgebildet
Die beiden Fonds unterscheiden sich vor allem durch ihre rechtliche Hülle, nicht aber in der Anlagestrategie. Beim Original handelt es sich juristisch gesehen um einen Alternativen Investment Fonds (AIF), was den Vertrieb erschwert. Deshalb lancierte der Kölner Vermögensverwalter im Oktober 2013 ein ähnliches Produkt, das der EU-Fondsrichtlinie OGAW entspricht.

Der wesentliche Unterschied ist, dass dieser Fonds kein physisches Gold hält, sondern die Edelmetallquote über Derivate abbildet. Anders als das Original ist dieser Klon "dachfondsfähig", kann also von anderen Portfoliomanagern für OGAW-Fonds erworben werden. Außerdem ist dieser Fonds, anders als der schon 2007 aufgelegte Ursprungsfonds, auch in Österreich und anderen Ländern zum Vertrieb zugelassen.

Steht bald eine Fondsschließung an?
Mit Blick auf das rasant gewachsene Vermögen fragen sich viele Beobachter, ob Flossbach seinen Fonds nach wie vor so flexibel und erfolgreich steuern kann wie früher – oder ob es nicht sinnvoll sei, das Volumen zu begrenzen. Der Kölner Vermögensverwalter sieht das nicht so. "Das Thema Fondsschließung steht noch lange nicht an", sagte Elmar Peters, stellvertretender Manager der Multiple-Opportunities-Fonds, im November vergangenen Jahres im Interview mit FONDS professionell.

Er konterte auch die Kritik, der Multiple Opportunities sei inzwischen zu groß geworden und könne in weniger liquiden Marktsegmenten wie Nebenwerten oder Wandelanleihen nur noch eingeschränkt agieren. "Das ist eine Wahrnehmung, die schon oft an uns herangetragen wurde", sagte er. "In den vergangenen Jahren ist es aber nie mehr so gewesen wie vielleicht in den Anfangsjahren, als der Multiple Opportunities oft noch als Stockpicker kleinerer Nebenwerte in Erscheinung getreten ist." Über 90 Prozent der Assets in diesem Fonds seien in Large Caps investiert, die eine höhere Marktkapitalisierung als zehn Milliarden Euro aufweisen. "Und ich glaube, wir dürfen schon behaupten, dass wir es in den vergangenen Jahren geschafft haben, mit diesen großkapitalisierten, liquiden Werten eine ordentliche Performance hinzubekommen."

Eine Volumensgrenze für die Strategie sieht Peters derzeit nicht. "Was wir natürlich mit Argusaugen beobachten, das sind vermehrte Aktienkäufe durch Notenbanken, wie es die Schweizerische SNB oder die Bank of Japan vormachen." Solange aber andere Notenbanken nicht auf die Idee kämen, alle für seine Gesellschaft interessanten Aktien vom Markt wegzukaufen, sei eine Fondsschließung kein Thema. (bm)