Sebastian Henrichs verlässt die FNZ-Gruppe, der in Deutschland die beiden Fondsplattformen Fondsdepot Bank und FNZ Bank (vormals Ebase) gehören. Der Abgang erfolge "auf eigenen Wunsch im besten gegenseitigen Einvernehmen", teilt die Unternehmensgruppe mit. Henrichs' Nachfolger als Vorsitzender der Geschäftsführung der Fondsdepot Bank wird Philip Laucks. Peter Karst übernimmt Henrichs Posten als Vorstandschef der FNZ Bank und als Leiter des FNZ-Geschäfts in Deutschland.

Der Chefwechsel erfolgt in einer für beiden Institute entscheidenden Phase: Die FNZ Group plant, die Fondsdepot Bank im nächsten oder übernächsten Jahr in der FNZ Bank aufgehen zu lassen. In Summe administrieren FNZ Bank und Fondsdepot Bank in Deutschland derzeit mit rund 1.000 Mitarbeitern mehr als 120 Milliarden Euro für etwa zwei Millionen Endkunden. Der britische Finanztechnologie-Konzern hatte 2019 die damalige Ebase übernommen. 2021 folgte das Wertpapiergeschäft der Augsburger Aktienbank, das in die Ebase integriert wurde, Anfang dieses Jahres dann die Fondsdepot Bank.

Plattformen werden wieder von zwei Chefs geführt
Henrichs arbeitete nicht nur an der Fusion der beiden Fondsplattformen, die zu den größten am deutschen Markt gehören, sondern hatte als Chef beider Banken auch mit operativen Herausforderungen zu kämpfen. Im August beispielsweise hatte die Bafin die Ebase für "organisatorische Mängel" mit Blick auf die IT gerüffelt. Henrichs war erst kurz zuvor an die Spitze der Ebase gerückt. Die Fondsdepot Bank führte er seit 2018. FNZ-Group-Chef Adrian Durham hatte Henrichs zudem zum Leiter des FNZ-Geschäfts in Deutschlands bestimmt – und damit den Vorzug vor dem vormaligen Ebase-Geschäftsführer und deutlich erfahreneren Kai Friedrich gegeben.


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Fortan werden die beiden Fondsplattformen bis zur Verschmelzung wieder von zwei Chefs geführt. Der neue Fondsdepot-Bank-Geschäftsführer Laucks hatte Karriere im Deutsche-Bank-Konzern gemacht, unter anderem war er Vorstand der Postbank und Vorsitzender der Geschäftsführung der Norisbank. Frank Strauß, der Aufsichtsratschef der Fondsdepot Bank, kennt Laucks noch aus gemeinsamen Zeiten bei der Deutschen Bank. Laucks sei "mit seiner Erfahrung und Expertise perfekt geeignet, um die anstehenden Aufgaben erfolgreich zu meistern", lässt sich Strauß in einer Pressemitteilung zitieren.

Henrichs war fast 13 Jahre bei der Fondsdepot Bank
Neben Laucks zieht auch die Juristin Pamela Schmidt-Fischbach in das oberste Führungsgremium der Fondsdepot Bank ein. Jürgen Keller und Sabine Dittmann-Stenger bleiben Geschäftsführer des Instituts. Schmidt-Fischbach und Keller sitzen zudem im Vorstand der FNZ Bank. An dessen Spitze rückt Karst, der bereits im Sommer zum Vorstand bestellt worden war.

Henrichs wolle sich "neuen beruflichen Herausforderungen stellen", teilt die Fondsdepot Bank mit. Er habe das "Wachstum und die Ausrichtung der Fondsdepot Bank in den fast 13 Jahren seiner Tätigkeit für die Bank entscheidend mitgeprägt und in diesem Jahr wichtige Impulse für das Zusammenwachsen der deutschen FNZ-Einheiten sowie dessen Umsetzung gesetzt". (bm)