Die heftigen Preissteigerungen für Nahrungsmittel, Energie und andere Konsumartikel zeigen erste Auswirkungen auf das Vorsorgeverhalten der Bürger. Das belegt eine Erhebung des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA), das Anfang August mehr als 2.000 Bundesbürger ab 18 Jahren befragen ließ.

Danach gab ein knappes Viertel der Befragten an, dass sie wegen der aktuellen Preiserhöhungen vorhandene Sparverträge eingestellt haben. Mit 51 Prozent verneinte dagegen eine Mehrheit die Frage, ob Sparverträge stillgelegt worden sind.

Viele befürchten, bald Rücklagen auflösen zu müssen
Im Laufe des Jahres könnte die Zahl der aktiv bedienten Vorsorge- und Versicherungsverträge allerdings abnehmen. So prüfen immerhin 35 Prozent der Befragten, ob bestehende Verträge verzichtbar sind. Dahinter stehe die Absicht, bei weiter hohen Preisen finanziellen Spielraum zu gewinnen, so das DIA. "Mit 44 Prozent sieht sich aber immerhin noch eine relative Mehrheit nicht zu solch einer Prüfung veranlasst", teilt das Institut mit.

Unklar bleibt vorerst noch, welche Auswirkungen die Inflation im weiteren Jahresverlauf auf die Vorsorge und die finanziellen Rücklagen hat. Bei der Frage, ob die Bürger befürchten, dass sie spätestens im Herbst oder Winter 2022 bestehende Rücklagen auflösen müssen, kann kein klares Stimmungsbild beobachtet werden: Während 39 Prozent der Befragten eine solche Notwendigkeit befürchten, sagten 35 Prozent, dass sie derzeit nicht davon ausgehen. (fp)