Anleger erweitern zunehmend die Kriterien bei der Wahl ihrer Investments. Neben Finanzkennzahlen wie Umsatz, Gewinn oder Bewertungsniveaus treten verstärkt auch soziale, politische und ökologische Maßstaäbe in den Vordergrund. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des US-Analysehauses Cerulli Associates. Diesen Trend greift die Fondsbranche zunehmend auf und richtet ihre eigenen Anlage-Kriterien entsprechend danach aus.

"Eine wachsende Zahl an Fondsgesellschaften berücksichtigt soziale und ökologische Kriterien zusammen mit der Finanzanalyse, um Risiken und Chancen zu identifizieren, wenn sie das Geschäftsmodell von Unternehmen prüfen, in die sie investieren wollen", erläutert die Cerulli-Expertin Michele Giuditta. "Zwar haben bereits viele Konzerne Prinzipien für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung eingeführt. Wie diese umgesetzt und bewertet werden, ist aber noch im Wandel begriffen."

Nachhaltige Investments zunehmend gefragt
Mehr als die Hälfte der von Cerulli befragten Berater von Großanlegern haben Extra-Arbeitszeit für die Analyse von sozialen und ökologischen Kriterien eingeräumt oder gar zusätzlich geschulte Mitarbeiter dafür abgestellt. Das Analysehaus rät Fondsanbietern, die noch keine Nachhaltigkeitskriterien in ihre Investmententscheidungen einfließen lassen, dies unbedingt nachzuholen.

"Besonders institutionelle Investoren nehmen den Gedanken der Nachhaltigkeit ernst und wählen die Asset Manager auch nach ihrer Kompetenz in diesen Fragen aus", berichtet Giuditta. Generell steige die Nachfrage der Anleger nach sozial und ökologisch verantwortungsbewussten Investments. Dies sollten Fondsanbieter, aber auch Anlageberater bei ihrem Produkt- und Dienstleistungsangebot berücksichtigen. (ert)