Die in Deutschland aktiven Fondsboutiquen können mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das erste Quartal des laufenden Jahres zurückblicken. Positiv für die zumeist kleineren Fondsanbieter, die nicht Teil einer Banken- oder Versicherungsgruppe sind, ist, dass das Gesamtvolumen aller Portfolios seit Jahresbeginn um 3,9 Milliarden auf 144,9 Milliarden Euro stieg. Allerdings beruht der Zuwachs auf der Wertentwicklung der Fonds, denn die Anleger zogen in dem Zeitraum insgesamt 676,6 Millionen Euro aus den Fonds ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Beratungshauses Pro Boutiquenfonds (PBF), das regelmäßig die Fonds unabhängiger Anbieter mit Vertriebszulassung in Deutschland unter die Lupe nimmt.


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Die Analyse der Frankfurter Gesellschaft ergab zudem eine große Überraschung. Der Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch, den PBF trotz der milliardenschweren verwalteten Assets zu den Boutiquen zählt, findet sich nicht in den Top Ten der Anbieter wieder, die im ersten Quartal das meiste Neugeschäft gemacht haben. Das Gleiche gilt für DJE Kapital. Die Pullacher hatten im Jahr 2022 sogar Flossbach von Storch überholt. Im Auftaktquartal 2023 ist nun Gané mit den beiden bekannten Managern Uwe Rathausky und Hendrik Muhle der Spitzenreiter.

Daneben förderte die Analyse auch zutage, dass die analysierten Häuser in Summe 1.046 Fonds managen – so viele wie zum Jahresende 2022. Weil es auch 18 Neuauflagen gab, müssen 18 Sondervermögen entweder verschmolzen oder liquidiert worden sein. (jb)