Die Fondsdepot Bank sperrt die Fonds der französischen Investmentboutique H2O Asset Management zum Kauf. Dies geht aus einer Vertriebsmitteilung hervor, die FONDS professionell ONLINE vorliegt. Demnach werden die H2O-Vehikel Multibonds, Moderato, Adagio sowie Allegro und Largo ab dem 1. Februar nicht mehr zum Verkauf angeboten. Sparpläne werden gelöscht. "Wir handeln hier vorsorglich zum Schutz der Anleger", teilte das Institut auf Anfrage mit. Anteilsverkäufe seien hingegen nach wie vor uneingeschränkt möglich.

Die Fondsdepot Bank verweist in dem Schreiben auf die "aktuellen Entwicklungen in Bezug auf die Fondsboutique H2O". Die Gesellschaft sowie deren Gründer Bruno Crastes und Vincent Chailley waren jüngst von der französischen Finanzaufsicht AMF mit einer Buße in Höhe von insgesamt 93 Millionen Euro belegt worden. Hintergrund sind die Investments in zum Teil illiquide Papiere die dem Umfeld des Financiers Lars Windhorst zuzurechnen sind. Gegen Crastes hatte die Behörde zudem ein Berufsverbot verhängt. H2O will gegen die Strafe vorgehen.

Fonds eingefroren
Andere Fondsplattformen hatten bereits geraume Zeit vor der Fondsdepot Bank H2O-Fonds aus dem Sortiment genommen. Bereits im Herbst 2020 hatte die FFB den Verkauf gesperrt. Die Comdirect und die BNP Paribas hatten jeweils für ihr Privatkundengeschäft die H2O-Fonds aus dem Verkauf genommen. Die Boutique hatte im August 2020 auf Geheiß der AMF mehrere Fonds zeitweilig einfrieren müssen und die Portfolios in liquide Teile sowie in illiquide "Seitentaschen" aufgeteilt. Die liquiden Portfolios wurden geöffnet, die Seitentaschen werden liquidiert. Das Verfahren zog sich hin. H2O kündigte jüngst eine erste Rückzahlung an. (ert)