Es gibt Branchen, in denen die Chefs nervös werden, wenn der Absatz wenige Prozent unter dem des Vorjahres liegt – und die den Champagner kühl stellen, sobald es in einer ähnlichen Größenordnung nach oben geht. In der Asset-Management-Industrie dagegen gehören große Schwankungen zum Alltag. Das gilt nicht nur für das Mittelaufkommen der Branche insgesamt, sondern auch für die Streuung innerhalb des Sektors.

So schaut Deutschlands Fondsindustrie unter dem Strich auf ein gutes Jahr 2023 zurück, wie ein Blick in die Investmentstatistik des Branchenverbands BVI offenbart: Hatten Anleger 2022 noch 8,7 Milliarden Euro aus Wertpapierpublikumsfonds abgezogen, vertrauten sie ihnen 2023 mit netto 12,5 Milliarden Euro wieder frisches Geld an. Allerdings konnte nicht einmal jeder zweite Anbieter, der dem BVI Zahlen meldet, Mittelzuflüsse verbuchen.

BVI-Daten grafisch aufbereitet
Um trotz der hohen Volatilität der Branchenzahlen die langfristige Entwicklung der Asset-Management-Industrie in Deutschland nachvollziehbar zu illustrieren, hat FONDS professionell die wichtigsten Zahlen seit 2007 grafisch aufbereitet. In der Bilderstrecke oben finden Sie das Nettomittelaufkommen und das verwaltete Vermögen der größten Gesellschaften, die dem BVI ihre Daten melden (in alphabetischer Reihenfolge).

Nicht dargestellt sind die Ergebnisse von Blackrock, obwohl der US-Anbieter gemessen am verwalteten Vermögen einer der größten Asset Manager in der BVI-Statistik ist. Blackrock meldet dem Verband jedoch erst seit drei Jahren Daten für sein gesamtes Deutschlandgeschäft. Zuvor hatte der Branchenprimus nur die Daten seiner deutschen Kapitalverwaltungsgesellschaft eingeliefert, die lediglich ETFs auflegt. (bm)