Die immer noch verbreitete Nutzung von Faxgeräten in deutschen Firmen, gerade auch in Vermittlerbüros, ist ein Anachronismus. Allerdings werden bald einige altgediente Finanzberater einen Grund haben, ihr Gerät auf dem Elektromüll zu entsorgen: Mit der Comdirect und Moventum werden zwei Fondsplattformen, die mit Beratern kooperieren, künftig keine Faxe mehr bearbeiten.

Der Luxemburger Finanzdienstleister kündigte in einer Mitteilung an Vertriebspartner, die FONDS professionell ONLNE vorliegt, kurz und knapp an, ab dem 1. Dezember dieses Jahres "keinen Faxdienst mehr für den Versand und Empfang von Dokumenten" zu nutzen. Ab Dezember geht die ganze Kommunikation über E-Mail, zudem steht das "Moventum Office" für die digitale Platzierung von Orders und Depoteröffnungen zur Verfügung.

Keine Fax-Order mehr
Die Comdirect wiederum teilte angeschlossenen Finanzanlagenvermittlern sowie Honorar-Finanzanlagenberatern mit, dass die Erteilung von Fondsorders per Fax ab dem 1. Oktober nicht mehr möglich sei. "Die Ordererfassung für Fonds kann ab diesem Zeitpunkt nur noch über das Vermögensverwalter-Frontend erfolgen", schreibt die Comdirect, eine Marke der Commerzbank, in einer Vertriebsmitteilung.

Die Ausmusterung von Faxen verwundert nicht. Erstaunlich ist eher, dass es so lange gedauert hat. Denn die Digitalisierung steht auch bei den Depotbanken oben auf der Prioritätenliste. Vollständig digitale Prozesse erlauben Skaleneffekte, die insbesondere im margenarmen Geschäft der Fondsplattformen wichtig sind. Zudem sind viele Dienstleistungen, etwa die Erstellung der regulatorisch vorgeschriebenen Kostenausweise, händisch de facto gar nicht mehr möglich. (jb)