Fondspolice vs. Sparplan: Neues Tool erleichtert Entscheidung
Im direkten Wettkampf punkten Fondssparpläne und Fondspolicen mit ihren ganz eigenen Stärken. Das Investmentsteuerreformgesetz hat die Spielregeln verändert. Ein Rechentool des IVFP hilft "Schiedsrichtern" bei der Entscheidung. FONDS professionell-Leser können es ab sofort nutzen.
Jedes Tennis-Match beginnt mit dem ersten Aufschlag. Jede Fondspolice und jeder Fondssparplan beginnt mit der ersten Beitragszahlung des Sparers zu laufen. Wie sich die Sache dann entwickelt, hängt im Wettbewerb der Fondsspar-Größen ebenso wie im Tennis entscheidend von den Stärken der Gegner ab. Aber: Im Match zwischen Sparplan und Police haben sich zu Jahresbeginn die Spielregeln geändert. Das hat Einfluss auf den Ausgang des Wettkampfs.
Die Frage ist nur: Wie können Makler und Berater beurteilen, welches Produkt sich für welchen Kunden unter den neuen Voraussetzungen besser schlagen wird? Immerhin sind sie es, die als faire "Schiedrichter" bei der Entscheidung helfen sollten. Dabei kann ihnen ein neues Rechentool helfen, dass das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) entwickelt hat.
Die neuen Spielregeln
Doch bevor das Match beginnt, hier noch einmal die neuen Spielregeln: Seitdem das Investmentsteuerreformgesetz am 1. Januar 2018 in Kraft getreten ist, müssen deutsche Publikumsfonds auf in Deutschland erzielte Dividenden, Mieterträge und Gewinne aus dem Verkauf von Immobilien 15 Prozent Steuern zahlen. Als Ausgleich dafür hat der Gesetzgeber steuerliche Teilfreistellungen für Privatanleger vorgesehen.
Bei Mischfonds mit einer Aktienquote von mindestens 25 Prozent erhält der Anleger auf laufende Erträge und Veräußerungsgewinne einen Abschlag in Höhe von 15 Prozent. Bei Aktienfonds mit einer Quote von 51 Prozent bleiben 30 Prozent steuerfrei. Anleger von Rentenfonds bekommen keine Teilfreistellung, da auf Fondsebene keine Besteuerung stattfindet. Bei Fondspolicen hingegen erhält der Sparer eine pauschale Teilfreistellung von 15 Prozent auf die Erträge, die er mit den Investmentanteilen in seiner Police erzielt.
Steuerregeln schon eingespeist
Wer Fondspolicen und Fondsssparpläne unter den veränderten Bedingungen nun gegeneinander antreten lassen möchte, kann das Rechentool des IVFP nutzen. Damit lassen sich die Ablaufleistungen vergleichbarer Produkte nach Steuern berechnen und gegenüberstellen. Denn: Die Änderungen, die das Investmentsteuerreformgesetz mit sich gebracht hat, sind im Tool berücksichtigt. Eingeben können Vermittler sämtliche Parameter, die sie einem Produktvergleich zugrunde legen möchten, etwa Laufzeit, Rendite, Ausgabeaufschlag, Einkommensteuersatz oder Zahl der Fondswechsel.
Das IVFP stellt Versicherern den "Fondsanlagen-Optimierer" zur Verfügung, die das
Tool individuell mit Produktdaten speisen können. Bei verschiedenen Unternehmen ist der Rechner auch bereits im Einsatz. FONDS professionell-Leser haben die Möglichkeit, das Vergleichstool in der Ursprungsvariante, also ohne hinterlegte Produktdaten, zu nutzen. Es ist ab sofor einsatzbereit.
>> hier geht es zum "Fondsanlagen-Optimierer"
Fair Play
Und weil sportliche Fairness herrschen soll: Das IVFP würde sich freuen, wenn Vermittler, die den "Fondsanlagen-Optimierer" nutzen, hin und wieder an kurzen Marktbefragungen teilnehmen würden. Die Registrierung ist ganz einfach. (am)
Einen ausführlichen Bericht dazu, wie sich Fondspolicen und Fondssparpläne unter den Bedingungen des neuen Investmensteuergesetzes schlagen, lesen Sie in Ausgabe 3/2018 von FONDS professionell, die Ende September erscheint.
Kommentare
Eingeschränkte Fondsauswahl Honorarberatung besser???
Antworten. Die meisten Versicherungsanbieter haben genug Auswahl incl. ETF die bei den Kritikern hier wohl eher die Ausnahme sind. Da entstehen Kosten, bei meistens schlechterer Performance. Nach 5 Jahren nur mit der Lupe zu finden. Exoten- und Spezialfonds beherrschen die Meisten sowieso nicht. Selbst führende Honorarberater haben mir bestätigt das Honorarberatung nicht grundsätzlich günstiger sein muss. Nur Makler haften für das BESTE Produkt des Marktes unbegrenzt.. Mehr Schutz und Sicherheit gibt es für Anleger nirgendwo. Bis 66% Förderung -vom Nettoeinzahlungsbeitrag muss man erst einmal toppen können. Wer seine Altersversorgung vorzeitig beendet wird im Ruhestand zu wenig haben. Vielleicht einfach mal nachdenken und ein Drittel als Altersvorsorge, wie ja auch bei der GRV und Versorgungswerken unangetastet lassen. Das nächste Drittel kann ich dann ja in Fonds mit Geldentnahme anlegen. Der maximale Steuersatz von 8,6% bei Rentenauszahlung muss ja reinen Bankanlegern, wie auch die Steuern bei Umschichtungen zu denken geben....So locker und flockig ist das Leben ja oft nicht, wie Sie das gerne hätten.
W.Strassnig am 30.10.19 um 23:36Super Vorredner! Es ist eigentlich bis auf die Kosten alles gesagt..
AntwortenKann es sein, dass hier irgendwelche Theoretiker sich mit akt. Steuervorteilen beschäftigt haben, anstatt sich mit dem sicheren, dem Kostenthema zu beschäftigen? Vor allem bei kleinen Beiträgen fressen m.E. die hohen relativen Kosten alle evtl. Steuervorteile weit auf... Da dazu die bisher immer noch fast überall sehr eingeschränkte Fondsauswahl kommt, verkaufe ich gerne weiterhin Fondssparpläne, da meinen Kunden (und mich auch) das Thema Flexibilität wichtig ist. Weiterhin viel Erfolg und bitte ehrliche Vergleichsrechner...
martin.alber@alber-kopf.de am 25.09.18 um 14:54Vereinfacht gesagt könnte man auch sagen:
Antworteneine Anlage in Fonds ist immer vorteilhafter, da hier die Flexibilität am größten ist und es wohl nur die wenigsten Kunden über 30 und mehr wie vereinbart Jahre durchalten werden. Und wer weiß was sich bis dahin gesetzlich, steuerlich und regulatorisch so alles ändert. Und im Leben des Kunden. Für den Vermittler oder den Vertrieb, der eine hohe Abschlussprovision vorzieht, für den ist natürlich die Fondspolice erste Wahl. Bei Laufzeiten von 40 Jahren plus und bei einer Nettopolice, bei der keine Abschlussgebühr anfällt, da könnte man es sich überlegen eine Fondspolice abzuschließen. Aber das kommt naturgemäß fast nur für Kinder in Frage, für die die Eltern / Großeltern den Grundstein für die Altersvorsorge möglichst früh legen wollen.
vriegel am 24.09.18 um 17:33finanzplanung@pma-buecker.de
AntwortenDas sehe ich ähnlich. Auch sind die Annahmen so getroffen, dass eine Fondspolice besser aussieht. Objektiv geht anders. Noch eine Bemerkung: Das Angebot an Fonds ist bei Versicherungspolicen eingeschränkt. Ein Wechsel in kritischen Marktphasen dauert gegenüber dem Depot länger. Und mal eine Frage m. d. B. um eine ehrliche Antwort: Welcher Berater für eine Fondspolice kümmert sich in den Folgejahren um die Zusammensetzung? Aus verschiedenen Versichungsgesellschaften habe ich jefalls gehört, dass die wenigsten Policen während der Laufzeit angefasst werden.
finanzplanung@pma-buecker.de am 25.09.18 um 12:52finanzplanung@pma-buecker.de
AntwortenDas sehe ich ähnlich. Auch sind die Annahmen so getroffen, dass eine Fondspolice besser aussieht. Objektiv geht anders. Noch eine Bemerkung: Das Angebot an Fonds ist bei Versicherungspolicen eingeschränkt. Ein Wechsel in kritischen Marktphasen dauert gegenüber dem Depot länger. Und mal eine Frage m. d. B. um eine ehrliche Antwort: Welcher Berater für eine Fondspolice kümmert sich in den Folgejahren um die Zusammensetzung? Aus verschiedenen Versichungsgesellschaften habe ich jefalls gehört, dass die wenigsten Policen während der Laufzeit angefasst werden.
finanzplanung@pma-buecker.de am 25.09.18 um 13:23