Nun hat der BCA Konzern seine Geschäftszahlen für das Jahr 2007 offiziell bekannt gegeben: Wie bereits Anfang Juli 2008 von FONDS professionell berichtete (s. Artikel), erlitt der Maklerpool einen massiven Ertragseinbruch: Das Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit lag für 2007 bei 2,5 Millionen Euro, im Vorjahr waren es noch 5,6 Millionen Euro gewesen. Auch der Konzerngewinn ging um fast zwei Millionen Euro, von 3,45 Millionen auf 1,5 Millionen Euro, zurück.

 

 

Für den weiteren Ausbau der Marktstellung dringend erforderliche Investitionen in Technologie, Software und Service in Höhe von mehreren Millionen Euro sorgten dafür, dass das Unternehmen nicht wie sonst üblich das beste Ergebnis seit Bestehen melden konnte, heißt es in der BCA-Mitteilung. Insider sehen jedoch andere Gründe für den Gewinneinbruch: Vor allem die anhaltende Abwanderung von Top-Vermittlern zur Konkurrenz, insbesondere der von ehemaligen BCA-Mitarbeitern und Top-Vermittlern gegründeten Argentos AG & Co. KGaA, wird für das schlechte Ergebnis verantwortlich gemacht.

Schwerpunkt der Investitionen waren laut BCA insbesondere der Ausbau des freien Vertriebs: Die Spanne reicht von der Weiterentwicklung der Beratungssoftware hin zur Verbesserung des Kundenmanagement-Systems. Auch für den weiteren Aufbau und die Weiterbildung der Belegschaft hat das Unternehmen größere Summen in die Hand genommen. Die Zahl der Mitarbeiter stieg - vor allem im zweiten Halbjahr 2007 - von 75 auf über 100, damit einhergehend nahmen die Aufwendungen für den Personalbereich von 5,32 Millionen Euro im Jahr 2006 auf 6,62 Millionen Euro für das Jahr 2007 zu.

 

Umsatzanstieg

 

Die Konzernumsätze stiegen von 80 Millionen Euro im Jahr 2006 auf 83,5 Millionen Euro. Grund für die Zunahme der Konzernumsätze ist die Konsolidierung von Tochtergesellschaften und Beteiligungen. Auf Grund dieser Konsolidierungen stieg auch das Anlagevermögen der BCA zum Vorjahr um 7,13 Millionen Euro auf 9,49 Millionen Euro. Das Eigenkapital des Konzerns ist im Jahre 2007 mit 10,89 Millionen EUR gegenüber dem Vorjahr (10,92 Mio. Euro) zurückgegangen. Der Konzernbilanzgewinn stieg auf 4,22 Millionen Euro, während es 2006 3,58 Millionen waren.

 

"Die BCA ist solide aufgestellt und als Vollsortimenter für unabhängige Finanzdienstleistungen bestens gewappnet für die Zukunft. Das bringen unsere Zahlen für 2007 unmissverständlich zum Ausdruck", so Vorstand Dr. Michael Keilholz. Eine branchenübliche Berücksichtigung der Provisionserlöse der Carat AG ließe die Konzernumsätze auf circa 95 Millionen Euro ansteigen.

 

Ärger mit Ex-Vorstand Reibstein

 

Nicht nur der starke Rückgang bei der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ist unerfreulich, auch die Kündigung des Vorstandsvorsitzenden Günter Reibstein Ende Juni sorgt für gehörigen Ärger: Laut BCA hätte Reibstein im Bereich der Leitung wichtiger Projekte Fehler begangen sowie gegen aktienrechtliche Pflichten verstoßen. Der Ex-Vorstand will gegen diese Behauptungen rechtliche Schritte einleiten (FONDS professionell berichtete). (dnu)