Das Extremwetter der vergangenen Wochen, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit, beweist einmal mehr die Dramatik des Klimawandels. Um diesem erfolgreich entgegenzuwirken, muss sich noch einiges tun. "Für den Ausbau der erneuerbaren Energien braucht es ein Vielfaches an Sonnenkollektoren, Windrädern und grünem Wasserstoff. Auch E-Mobilität oder intelligente Stromnetzte funktionieren erst mit der entsprechenden Infrastruktur", sagt Andrea Greisel, Anlageexpertin bei der Fürst Fugger Privatbank. 

Der Wandel hin zu einer grüneren Wirtschaft sorgt auch an den Kapitalmärkten für Umbrüche. "Es setzt sich die Erkenntnis durch, dass Nachhaltigkeit auf Dauer keine Performance kostet, sondern die Renditen eher antreiben wird", erklärt Greisel. Die Marktexpertin ist davon überzeugt, dass mit den klimabedingten Veränderungsprozessen enorme Anlagechancen verbunden sind. Nicht zuletzt werde diese Entwicklung auch durch die weitreichenden EU-Regulierungsvorschriften unterstützt. "Wir gehen davon aus, dass die Kapitalmärkte die bevorstehenden Veränderungen noch nicht eingepreist haben. Anlagen, die vom Übergang profitieren, sollten daher auch höhere Performancechancen bieten", sagt Greisel.

Anleger erkennen ihre Chance
Viele Investoren – institutionelle sowie Privatanleger – sind bereits auf den Nachhaltigkeitstrend aufgesprungen, und es werden immer mehr. Im vergangenen Jahr investierten Anleger weltweit mehr als 285 Milliarden US-Dollar in Nachhaltigkeitsfonds und grüne ETFs. "Das entspricht einem Anstieg von 96 Prozent gegenüber 2019", sagt Expertin Greisel. Das enorme Wachstum von ESG-Investments werde durch eine verbesserte Datenlage und eine größere Produktauswahl unterstützt. (fp)