Furcht vor Einbußen: Berater meiden nachhaltige Investments
Einer Umfrage zufolge meiden viele Berater in den USA Finanzprodukte, die ökologische und soziale Kriterien beachten. Grund: Sie fürchten schmalere Renditen für ihre Kunden. Über diese Frage ist ein Glaubenskrieg entflammt.
Freie Finanzberater in den USA meiden Investmentprodukte mit nachhaltigem Investmentansatz. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des auf die Asset-Management-Branche spezialisierten Analysehauses Cerulli Associates. Der Hauptgrund für diese Skepsis ist der Umfrage zufolge der Glaube, dass die Geldanlage mit sozialem- und ökologischem Ansatz (ESG) eine geringere Rendite abwirft als herkömmliche Investments.
So gaben unter den Skeptikern von nachhaltigen Anlageprodukten immerhin 35 Prozent an, die möglichen Performance-Einbußen hielten sie davon ab, für ihre Kunden entsprechende Angebote zu entwickeln. Unter den Befürwortern von ESG-Investments nannten wiederum nur 19 Prozent die Renditeaussichten als Motivation, entsprechende Produkte anzubieten.
Glaubensstreit
Ob und inwieweit die Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards die Renditeaussichten beeinträchtigen, ist eine anhaltende Debatte entflammt. Befürworter von ESG-Anlagen propagieren, dass die Einbußen nur gering ausfallen oder gar positive Effekte messbar seien. Andere wiederum verweisen darauf, dass es zwar zu Einbußen kommen kann, diese aber von den Kunden auch gerne in Kauf genommen würden. Andere Stimmen wiederum sehen eine erhebliche Einschränkung und entsprechende Performance-Nachteile bei nachhaltigen Investments. (ert)
Kommentare
Kulturunterschiede
AntwortenMöglicherweise ist die Zurückhaltung der US-Kollegen auf kulturelle Unterschiede zu den europäischen Investoren zurückzuführen. Bei meinen Beratungen ist die Einbeziehung von Nachhaltigkeitskriterien bereits Standard und das nachweislich ohne Performanceeinbußen.
arlits am 28.06.18 um 15:21