Die deutschen Sparer haben ihre Bestände in Terminanlagen und Rentenpapieren 2023 im Vergleich zum Vorjahr um gut 50 Prozent ausgebaut und ihre Anlagen in Sparbriefen verfünffacht. Das zeigt eine aktuelle Studie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) zur Geldvermögensbildung. 

Demnach ist das Interesse an festverzinslichen Anlagen wieder deutlich gestiegen. "Die Sparer reagieren auf die Zinswende mit dem Umbau ihrer Portfolien hin zu größeren Anteilen für Rentenwerte und Termingelder", so BVR-Chefvolkswirt Andreas Bley. Er spricht von einer Rückkehr zur Normalität positiver Zinsen verbunden mit einer stärkeren Diversifizierung der Sparformen.

Studie: Wertpapiere werden bei der Vermögensbildung noch wichtiger 
Der Gesamtanteil von Wertpapieren am Geldvermögen dürfte nach Einschätzung der Studienautoren auch in den nächsten Jahren weiter steigen. Die Niedrigzinsphase habe zu einer größeren Offenheit für Aktien und Investmentfonds in breiteren Bevölkerungskreisen geführt als zuvor. Dass mit Festgeld und Rentenpapieren auch andere Anlagen an Beliebtheit gewinnen, sei positiv, da Anleger aus einer größeren Vielfalt an attraktiven Anlageformen für ihre individuellen Sparziele schöpfen können. 

Die privaten Haushalte in Deutschland bildeten 2023 netto Geldvermögen in Höhe von 245,6 Milliarden Euro nach 215,5 Milliarden Euro im Jahr 2022. Erstmals seit 2006 floss mit 106,2 Milliarden Euro der größte Anteil in Wertpapiere. Der zweitgrößte Anteil entfiel mit 88,3 Milliarden Euro auf Bankkonten. Ein geringerer Teil entfiel mit 36,9 Milliarden Euro auf Versicherungen, unter anderem aufgrund einer Abwärtskorrektur bei Ansprüchen der Versicherungsnehmer aus Rückstellungen der Versicherer. (jh)