Das Interesse an nachhaltigen Anlagen unter Bankkunden nimmt zu. Das zeigt eine Online-Umfrage des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) unter Genossenschaftsbanken, an der sich insgesamt 40 Institute beteiligt haben. 67,5 Prozent der befragten Genossenschaftsbanken beobachten demnach, dass das Kundeninteresse an nachhaltigen Geldanlagen in den vergangenen beiden Jahren gestiegen ist. Besonders Kunden bis 50 Jahre interessieren sich für das Thema. 

Fokus auf Umweltschutz
Der Umweltschutzgedanke ist dabei mit 74,3 Prozent zusammen mit sozialer Verantwortung (71,4 Prozent) das Hauptmotiv. Auch ethische Überlegungen (40 Prozent) spielen eine Rolle. Die Wahrnehmung, mit nachhaltigen Geldanlagen langfristig eine attraktive Rendite zu erwirtschaften, ist mit 22,9 Prozent weniger ausgeprägt. 

Bei der Frage, wie argumentationssicher die eigenen Berater im Bereich nachhaltiger Geldanlagen sind, ist man bei den befragten Finanzinstituten überwiegend von einer hohen Qualifizierungsquote der eigenen Berater überzeugt. Lediglich 8,6 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass die eigenen Berater "wenig qualifiziert" sind. 31,4 Prozent der befragten Institute bieten mindestens jährliche Schulungen an. Der überwiegende Teil (54,3 Prozent) gibt an, die Schulungen unregelmäßig und anlassbezogen durchzuführen. Bei den gewünschten Schulungsinhalten steht der vertriebliche Erfolg mit nachhaltigen Geldanlagen auf Platz eins. Relevant sind auch aktuelle Nachhaltigkeitstrends und die Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen. 

Zweifel an Wirksamkeit und Rendite 
68,6 Prozent der befragten Genossenschaftsbanken gaben an, dass hauptsächlich die Zweifel an der Wirksamkeit nachhaltiger Geldanlagen ursächlich dafür sind, dass nachhaltige Geldanlagen noch nicht weiter verbreitet sind. Als zweiter wichtiger Grund wird das Gefühl genannt, auf Rendite verzichten zu müssen (62,9 Prozent). Darüber hinaus gibt mehr als jede zweite befragte Institution an, dass Kunden kein Interesse an derartigen Finanzprodukten haben (51,4 Prozent).

Andreas Kick, Partner beim IVFP, sagt zu den Ergebnissen: "Aus unserer Sicht kann den genannten Barrieren mit zielgerichteten Schulungsformaten, die auch vertriebliche Aspekte einschließen, begegnet werden." Denn bei den verschiedenen Formen der nachhaltigen Geldanlage handele es sich um spezielle Finanzprodukte, die sowohl in der Kundenansprache als auch im Verkaufsgespräch höhere Anforderungen stellen als konventionelle Finanzprodukte. (jh)