Anleger des insolventen Goldmetallhändlers PIM Gold müssen weiter warten, bis über den weiteren Verlauf der Abwicklung entschieden wird. Die für den 24. März anberaumte Gläubigerversammlung muss verschoben werden – zum zweiten Mal. Der ursprünglich geplante Termin am 27. Februar platzte, da der Versammlungsort zu klein war.

Nun wird der Termin wegen des Coronavirus auf den 22. September verlegt, Ort bleibt die Stadthalle Langen. Entsprechende Meldungen eines Branchenportals hat ein Sprecher des Insolvenzverwalters Renold Metoja auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE bestätigt. Die erneute Verschiebung solle aber keine Nachteile für die Gläubiger bringen. Metoja könne in Abstimmung mit dem Gläubigerausschuss alle nötigen Entscheidungen treffen, um das Insolvenzverfahren weiter bearbeiten zu können.

Zu wenig Gold vorhanden
Metoja hat seit dem 3. Oktober 2019 das Sagen bei dem im südhessischen Heusenstamm ansässigen Unternehmen. Zuvor war der Gründer und Geschäftsführer von PIM Gold unter Betrugsverdacht in Untersuchungshaft genommen worden. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt verdächtigt ihn und andere Personen des Betriebs eines Schneeballsystems.

Das Geschäftsmodell von PIM Gold bestand im Kern darin, dass Händler Kunden angeboten haben sollen, ihr Geld im Altgoldhandel zu verwenden und sie an den Erträgen eines ominösen "Gold-Recyclingkreislaufs" zu beteiligen. Neu eingeworbene Kundengelder seien laut Medienberichten dann jedoch überwiegend dafür verwendet worden, um Altanleger auszuzahlen und die Provisionen der Vermittler zu bedienen.

Das Problem für Anleger ist, dass es eine erhebliche Diskrepanz zwischen den bei PIM Gold tatsächlich gefundenen Goldbeständen und den laut Rechnungslegung angeblich vorhandenen Vorräten gibt. Geldgeber haben Forderungen von bis zu 155 Millionen Euro angemeldet. Dem stehen bisher jedoch nur Vermögenswerte von 17 Millionen Euro gegenüber. (jb)