Die turbulenten Wochen an den Aktienmärkten haben ihre Spuren in der globalen Absatzstatistik der Fondsanalysten von Thomson Reuters Lipper hinterlassen. Anleger haben sich in den vergangenen sieben Monaten in großem Stil von Aktienfonds getrennt – und stattdessen ihre Liebe für Rentenvehikel entdeckt.

Anleihenfonds waren im bisherigen Jahresverlauf die eindeutigen Publikumslieblinge: Knapp 280 Milliarden US-Dollar steckten Investoren rund um den Globus in die Produkte. Weit abgeschlagen folgen Rohstofffonds mit 26 Milliarden Dollar sowie alternative Fonds mit 9,1 Milliarden Dollar an neu eingesammeltem Anlegergeld.

Die Manager von Aktienfonds hatten dagegen auf den bisherigen Jahresverlauf hochgerechnet knapp 110 Milliarden Dollar weniger zur Verfügung. Auch aus den gerade in Deutschland so beliebten Mischfonds entnahmen Anleger auf der ganzen Welt 51,1 Milliarden Dollar. Anteile an Geldmarktfonds wurden im Wert von 38,2 Milliarden Dollar zurückgegeben.

Fondsindustrie verwaltet über 32,7 Billionen Euro
Der Juli spiegelt dieses Bild: Die am stärksten nachgefragte Fondskategorie im Juli waren Rentenfonds, in die Anleger unter dem Strich 77,6 Milliarden Dollar investierten. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Geldmarkt- und Rohstofffonds, die 47,7 beziehungsweise 3,3 Milliarden Dollar einsammelten. Auf der anderen Seite gaben Anleger weltweit Aktienfonds im Wert von netto 19,4 Milliarden Dollar zurück. Sonstige Fonds registrierten Abflüsse im Wert von 4,5 Milliarden Dollar.

Trotz der Absatzschwäche bei Aktienfonds fällt die Zwischenbilanz der globalen Fondsindustrie zu Ende Juli den Lipper-Zahlen zufolge positiv aus. Unter dem Strich sammelten Fonds seit dem 1. Januar 123,9 Milliarden Dollar ein, davon alleine 107,7 Milliarden Dollar im Juli.

Das weltweit verwaltete Fondsvermögen wuchs im bisherigen Jahresverlauf um 2,1 Billionen auf 37,1 Billionen US-Dollar (32,7 Billionen Euro), wovon allerdings der größte Teil auf Kursbewegungen zurückgeht. (jb)