Matthew Killingsworth, Senior Fellow an der Wharton School in den USA, erforscht die Ursachen des menschlichen Glücks und hat eine im vergangenen Jahr veröffentlichte Studie aktualisiert, die die These eines "Glücksplateaus" in Frage stellt. Er belegt, dass sowohl Millionäre als auch Milliardäre deutlich glücklicher sind als Menschen, die mindestens 500.000 US-Dollar im Jahr verdienen. "Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der positive Zusammenhang zwischen Geld und Wohlbefinden weit oben auf der wirtschaftlichen Leiter fortbesteht", sagt Killingsworth.

Killingsworth gehörte im vergangenen Jahr zu einem Team von Wissenschaftlern, darunter der Psychologe Daniel Kahneman, die eine Studie veröffentlichten, die eine berühmte Arbeit von Kahneman und dem Ökonomen Angus Deaton aus dem Jahr 2010 in Zweifel zog. In der früheren Studie hieß es, dass das Glücksempfinden mit steigendem Einkommen bis zu einem Betrag von 60.000 bis 90.000 Dollar pro Jahr zunimmt und danach stagniert.

Kahneman/Killingsworth unterzogen die Arbeit einer erneuten Prüfung und stellten fest, dass sich der Zusammenhang zwischen Geld und Glück auch auf Menschen mit einem Jahresgehalt von bis zu mindestens 500.000 Dollar erstreckte. Kahnemann verstarb 2024.

Glücksgefühl-Unterschied zwischen unteren und oberen Einkommen ist "gigantisch"
Die neue Studie, die von Killingsworth im Eigenverlag veröffentlicht wird, ergab, dass Menschen mit einem Nettovermögen in Millionen- oder Milliardenhöhe eine durchschnittliche Lebenszufriedenheit von 5,5 bis sechs von sieben Punkten aufweisen, verglichen mit einer Bewertung von etwa 4,6 für Menschen mit einem Jahreseinkommen von etwa 100.000 Dollar und knapp über vier für Menschen mit einem Jahreseinkommen von 15.000 bis 30.000 Dollar.

Damit sei der Unterschied im Glücksgefühl zwischen den reichsten und den mittleren Einkommensgruppen fast drei Mal so groß wie der Unterschied zwischen den mittleren und den niedrigen Einkommensgruppen, so Killingsworth. "Die Größenordnung des Unterschieds zwischen dem unteren und dem oberen Rand der Einkommen ist gigantisch", sagt er. "Innerhalb der Grenzen dessen, was Geld erklären kann, findet ein großer Teil dieses Unterschieds oberhalb des Medianeinkommens statt."

Die Ergebnisse wurden durch die Kombination von Daten aus Killingsworths früherer Forschung mit Daten aus einer 2018 durchgeführten Studie von 4.000 Personen mit einem mittleren Vermögen von drei bis acht Millionen Dollar aus 17 Ländern und einer 1985 durchgeführten Umfrage der Forbes-Liste der reichsten Amerikaner erzielt. In den früheren Studien wurden "praktisch identische" Fragen wie bei Killingsworth gestellt, wobei die Personen gebeten wurden, den Grad ihrer "Zufriedenheit" mit dem Leben zu bewerten. (mb/Bloomberg)